Bargmannstraße 24, 45127 Essen
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 Objekt hat Auszeichnung
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 Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
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 Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
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2015
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Objektanzahl: 2643
 
	45127 Essen
Entfernung: 0.15 km
 
	45127 Essen
Entfernung: 0.34 km
 
	42103 Wuppertal
59821 Arnsberg
Das seit den späten 2000er-Jahren entwickelte „Universitätsviertel – Grüne Mitte Essen“ stellt ein beispielhaftes städtebauliches Revitalisierungsprojekt im Kontext der postindustriellen Transformation des Ruhrgebiets dar.
Auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs Essen-Nord entstand zwischen Innenstadt, dem neu bebauten Limbecker Platz und dem Universitätscampus ein etwa 13 Hektar großes innerstädtisches Quartier, das Wohn-, Arbeits- und Freizeitangebote räumlich verbindet. Die Entwicklung des Areals, das zuvor jahrzehntelang brachlag, steht paradigmatisch für den Prozess des Strukturwandels im Ruhrgebiet.
Ein zentrales Element der Quartiersentwicklung ist die landschaftsplanerische Gestaltung des etwa vier Hektar großen Universitätsparks, der das neue Viertel mit der Innenstadt und dem Universitätscampus verbindet. Die Freiraumplanung wurde vom Düsseldorfer Landschaftsarchitekturbüro scape realisiert. Die Formensprache bezieht sich auf die technisch-industrielle Geschichte des Standorts als Produktions- und Umschlagsraum einer ehemaligen Gießerei des Krupp-Konzerns. Abgerundete Flächen, fugenlose Übergänge und fließende Formen sollen an die Gusstechniken und Gleisanlagen erinnern und prägen Wegeführungen, Parkelemente und Stadtmöblierung.
Das räumliche Rückgrat des Parks bildet eine bogenförmige Promenade, die als zentrale Achse Aufenthalts-, Spiel- und Sportbereiche miteinander verknüpft. Sie verbindet sowohl die nördlich gelegene Wasserlandschaft mit südlich anschließenden Wiesenflächen als auch den öffentlichen Raum der Innenstadt mit dem der Universität. Die der Promenade folgende Wasserachse, bestehend aus zwei großen Becken, fungiert dabei sowohl als gestalterisches Element als auch als integraler Bestandteil eines nachhaltigen Regenwassermanagements: Das Niederschlagswasser der angrenzenden Gebäude wird gesammelt und über bepflanzte Retentionsflächen zeitlich verzögert dem natürlichen Kreislauf wieder zugeführt.
Die Anlage verbindet gestalterische Präzision mit ökologischer Funktionalität und schafft durch ihre klare Zonierung ein ausgewogenes Verhältnis von öffentlicher Nutzung, Erholungsqualität und Rückzugsräumen. Der Park bildet somit das grüne Zentrum eines gemischt genutzten Quartiers, das sukzessive durch Wohn-, Büro- und Dienstleistungsbauten ergänzt wurde. Das Projekt gilt heute als Referenzbeispiel für eine nachhaltige Stadtentwicklung, die Wasserwirtschaft, Freiraumqualität und soziale Nutzungspotenziale in einem urbanen Gefüge vereint.
Ein Beispiel der baulichen Entwicklung des Quartiers ist das Wohnensemble PIER 78 von Koschany + Zimmer Architekten, das 2013 als erstes Neubauprojekt im Quartier fertiggestellt wurde. Der viergeschossige, U-förmige Baukörper mit begrüntem Innenhof und zwei vorgelagerten Punkthäusern orientiert sich zur Wasserfläche des Parks.
Auszeichnungen:
			  nrw.landschaftsarchitektur.preis 2016 (BDLA NRW), Preisträger 
			  
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw			  
			  
			  			  
Text zuletzt geändert am 31.10.2025
			  			  
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Kategorien:
			  Stadtplanung » Platz- und Quartiersplanung
Landschaftsarchitektur » Parks