Oststraße 61, 33604 Bielefeld
2018
Wannenmacher + Möller GmbH
(Architektur)
Kortemeier Brokmann Landschaftsarchitekten GmbH
(Landschaftsarchitektur)
Figge Ingenieure
(Tragwerksplanung)
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Objektanzahl: 2504
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Der ehemalige Vorgängerbau des Ensembles an der Oststraße bestand aus einem zweigeschossigen Flachdachbau des Bielefelder Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes aus den 1960er Jahren. Der Bau des ehemaligen Amtes stand im Gegensatz zur umliegenden Bebauung, die durch freistehende Wohnhäuser mit geneigten Dächern charakterisiert war. Anfang der 2000er Jahre wurde der Amtssitz verlegt und das Gebäude stand bis zur Investorenübernahme und dem folgenden Rückbau leer. Auf dem Grundstück entstand nach Plänen der Bielefelder Architekten Wannenmacher + Möller ein Ensemble aus Wohn- und Geschäftshäusern.
Das Konzept der mehrteiligen Bebauung zielte darauf ab, die durch den Rückbau des ehemaligen Amtsgebäudes entstandene Baulücke städtebaulich an den benachbarten Bestand anzugleichen. Das Grundstück befindet sich in einem von überwiegender Wohn- und Mischnutzung gekennzeichneten Gebiet im östlichen Teil der Bielefelder Innenstadt. Das neugebaute Gebäudeensemble bestehend aus drei Baukörpern orientiert sich in dessen Größe und Lage an der Nachbarbebauung aus freistehenden Punkthäusern und der katholischen Liebfrauenkirche aus den 1930er Jahren. Die nördlichen und östlichen Baukörper nehmen die Fluchten der angrenzenden Gebäude auf, während der südlich gelegene fünfgeschossige Baukörper straßenseitig vorspringt und die Straßeneinmündung betont.
Die Bebauung wurde so angeordnet, dass bestehende Bäume erhalten bleiben konnten. Diese markieren den Beginn eines Grünzugs und tragen zum landschaftsplanerischen Konzept des Quartiers bei. Im Zentrum des Ensembles liegt ein zur Oststraße hin geöffneter Platz, der als halböffentlicher Raum von der Straße in die Gebäude vermittelt. Ein angrenzender Garten mit Spielplatz steht als privater Außenraum nur den Bewohner*innen zur Verfügung und ist von den umliegenden Straßen abgewandt.
Im Erdgeschoss der Gebäude befinden sich kleinteilige Geschäftsflächen, die zur Belebung des Platzes und des Quartiers beitragen sollen. Die oberen Geschosse umfassen insgesamt 24 Wohneinheiten unterschiedlicher Größe und Raumaufteilung, die eine sozialökonomisch durchmischte Bewohnerstruktur fördern sollen. Die notwendigen Stellplätze sind in einer Tiefgarage untergebracht. Die Fassade der Gebäude ist von der Optik und Haptik des Besenstrich-Oberputzes geprägt, der durch umlaufende Gesimsbänder horizontal gegliedert wird.
Großformatige Holzfenster mit außenliegendem Sonnenschutz gewährleisten eine gute Belichtung der Wohnungen, ohne eine sommerliche Überhitzung zu bedingen. Alle Wohneinheiten verfügen über halboffene Wintergärten, die durch bewegliche Faltelemente in Loggien umgewandelt werden können. Traditionelle Holzklappläden prägen das Erscheinungsbild und tragen zur ästhetischen Einbindung in das umliegende Stadtbild bei. Die Gebäude passen sich auch durch ihre geneigte Dachform formal an deren Nachbarschaft an, wirken jedoch zeitlos modern.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 16.08.2024
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