Wardstraße, 46459 Rees
1965-67
Prof. Dr.-Ing. Stein
(Prüfingenieur)
Ingenieurbüro Brunner - Müller
Dipl.-Ing. Hellmut Homberg
Ingenieurbüro Grassl GmbH
Landesbetrieb Straßenbau NRW Land Nordrhein-Westfalen Bundesrepublik Deutschland
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Objektanzahl: 2618
46459 Rees
Entfernung: 1.35 km
47546 Kalkar
Entfernung: 5.41 km
47546 Kalkar
Entfernung: 6.04 km
47546 Kalkar
Entfernung: 6.04 km
51373 Leverkusen
Die Rheinbrücke Rees–Kalkar ist ein bedeutendes Ingenieurbauwerk im Nordwesten Nordrhein-Westfalens. Sie verbindet die Stadt Rees am linken Niederrhein mit dem Stadtteil Grieth der Stadt Kalkar auf der rechten Rheinseite und bildet einen wesentlichen Abschnitt der Bundesstraße 67. Die Schrägseilbrücke wurde konzipiert, um sowohl verkehrstechnischen als auch wasserbaulichen Anforderungen gerecht zu werden.
Die insgesamt 982,5 Meter lange Brückenkonstruktion gliedert sich in eine Strombrücke von 463 Metern Länge sowie in zwei Vorlandbrücken mit vier Feldern auf der linken und fünf Feldern auf der rechten Rheinseite. Die Strombrücke wurde als zweihüftige Schrägseilbrücke mit einer Hauptspannweite von 255 Metern ausgeführt. Beidseitig schließen sich Randfelder von jeweils 104 Metern an. Die lichte Höhe über dem höchsten schiffbaren Wasserstand beträgt 9,10 Meter, was eine ungehinderte Passage für die Binnenschifffahrt gewährleistet.
Um den Abfluss von Hochwasser nicht zu behindern, musste die Brücke eine außergewöhnliche Breite von fast 980 Metern überqueren, einschließlich des zwischen den Deichen liegenden Vorlands. Die Platzierung und Gestaltung des Bauwerks erfolgte daher in enger Abstimmung mit der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung.
Die Schrägseile sind an vier schlanken, stabförmigen Pylonen befestigt, die in einem Abstand von 20,30 Metern seitlich der Fahrbahn angeordnet sind. Diese Konstruktion gewährleistet eine optisch ausgewogene und gleichzeitig funktionale Lastverteilung. Die Pylone gründen auf Senkkästen, die sieben Meter unter der Rheinsohle eingebettet sind – eine anspruchsvolle Tiefgründung, die für die statische Sicherheit des Bauwerks unerlässlich war.
Der Brückenzug besteht aus einer Stahlverbundkonstruktion, die sowohl die für den Schwerlastverkehr erforderliche Tragfähigkeit als auch wirtschaftliche Wartbarkeit bietet. Die Brücke führt vier Fahrstreifen sowie beidseitig Geh- und Radwege, womit sie den Anforderungen des Individualverkehrs und der Nahmobilität gleichermaßen gerecht wird.
Seit ihrer Fertigstellung stellt die Rheinbrücke Rees–Kalkar nicht nur ein wichtiges Infrastrukturprojekt dar, sondern auch ein Beispiel für moderne Ingenieurbaukunst, die technische Effizienz mit landschaftsverträglicher Gestaltung verbindet. Die schlanke Silhouette der Schrägseilbrücke fügt sich harmonisch in die weite Rheinebene ein und prägt das Panorama beider Uferbereiche nachhaltig.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Text zuletzt geändert am 24.07.2025
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