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2010
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Das museale Ensemble `Situation Kunst´ im Park von Haus Weitmar in Bochum verbindet in seiner Gesamtanlage Architektur, Natur und Kunst. Die Ruhr-Universität stellt hier mit einer Dauerausstellung über Gegenwartskunst Teile ihrer Kunstsammlung aus.
Nach den Plänen der Architekten Pfeiffer, Ellermann und Preckel aus Münster entstand 2010 mit dem Kubus der dritte Museumsabschnitt der `Situation Kunst´. Der multifunktionale Erweiterungsbau wurde als glatter Kubus in der denkmalgeschützten Ruine der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Villa Haus Weitmar errichtet.
Der Neubau wird an der Ost- und Südseite zum Großteil durch die Ruine der Villa Haus Weitmar aus dem Jahr 1594 umschlossen. An der Nord- und Westseite erstrecken sich die Mauerreste nur bis zum Untergeschoss. An der Ostseite staffelt sich die Ruine von Süden nach Norden ab, so dass die Südfassade bis zum zweiten Obergeschoss in einem respektvollen Abstand vollständig von dem Gemäuer gefasst ist, während die Nordfassade komplett frei liegt.
Im Kontrast zu den anderen in Massivbauweise errichteten Gebäuden der `Situation Kunst´ und dem mächtigen Mauerwerk der Ruine besteht die Fassade des Kubus aus weiß beschichtetem Glas. In der reduzierten Fassade spiegeln sich die alten Gemäuer wider.
Viele kleine rechteckige Fensteröffnungen prägen die Fassadenabschnitte des zweiten Obergeschosses. Im Bereich des Erd- und des ersten Obergeschosses wurden weniger Fensteröffnungen in unterschiedlichen Größen in die Fassaden eingeschnitten.
Das in die Ruine eingepasste Untergeschoss wird durch neue Archiv-, Werkstatt-, Technik-, und Abstellräume genutzt. Zentral im Erdgeschoss befinden sich die Ausstellungsräume, das Foyer mit Shopbereich und ein Bistro. Im ersten Obergeschoss befindet sich ein 200 Quadratmeter großer Saal, der als zusätzliche Ausstellungsfläche genutzt werden kann. Im zweiten Obergeschoss sind zwei Büroräume, ein Besprechungsraum sowie drei Gästezimmer untergebracht. Im Zuge der Kulturhauptstadt 2010 wurde das durch EU- und Landesgelder geförderte multifunktionale Gebäude mit der Ausstellung „Weltsichten“ eröffnet.
Seit 2015 komplettiert das „Museum unter Tage“ das Ensemble der „Situation Kunst“. Dieses stellt den letzten Museumsabschnitt des Projektes dar. Geplant und realisiert wurde das Museum unter Tage von Prof. Herbert Pfeiffer und dem Architekturbüro Vervoorts & Schindler Architekten. Oberirdisch wurden vor dem Kubus und der Ruine der Villa Haus Weitmar zwei anthrazitfarbene Quader platziert, die den Eingang zum Museum unter Tage bilden. Unter der Erde befindet sich die etwa 1.350 m² große Ausstellungsfläche, die zur Präsentation von Wechselausstellungen sowie der Sammlung genutzt wird. Die Dauerausstellung „Weltsichten“ beinhaltet Werke der Landschaftskunst vom 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
Siehe auch Erweiterungsbau Situation Kunst
Auszeichnungen:
Auszeichnung guter Bauten 2010 (BDA Bochum), Auszeichnung
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 10.08.2011
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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Kulturbauten (Kino, Theater, Museen)