Dickelsbachsiedlung

zwischen Düsseldorfer Straße, Wacholderstraße und Bodelschwinghstraße (Wanheimerort), 47055 Duisburg

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denkmalgeschütztes Objekt

1925–1927

Moderne

Städtisches Hochbauamt Duisburg Architekt Karl Pregizer Architekt Hermann Bräuhäuser Architekt Heinrich Bähr

Stadt Duisburg

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Dickelsbachsiedlung

Duisburgs erste Typenhaussiedlung ist von einem deutlichen Willen zur Vereinheitlichung geprägt. Die bis zu 146 Meter langen Zeilen mit meist zwei- und weniger dreigeschossigen Häusern zeichnen sich dadurch aus, dass die einzelnen Hauseinheiten hinter den dunklen Klinkerfassaden fast verschwinden. Fenster- und Türöffnungen sind in regelmäßiger Abfolge in die Außenwände geschnitten, ohne den flächenhaften Charakter der Häuserfronten zu durchbrechen. Ursprünglich bildeten allein kurze Fallrohre für die Dachentwässerung, die knapp unterhalb des flach gedeckten Dachs nach innen geführt wurden, ein reduziertes dreidimensionales Element auf den glatten Fassaden, das den jeweiligen Hauseingängen zuzuordnen war. Die in die Wand verlegten Rohre sollten nicht nur besser vor Frost geschützt sein, sie ermöglichten auch eine Gestaltung, die den kollektiven Charakter der Häuserzeilen noch zusätzlich unterstrich. (Heute sind die Fallrohre in großen Abständen äußerlich angebracht.)

Mit der innovativen Bauform der Typenhaussiedlung hat die Stadt Duisburg ab 1925 den Versuch unternommen, die drängende Wohnungsnot, insbesondere in der Arbeiterschaft, zu lindern und ein bezahlbares Angebot für kinderreiche Familien zu schaffen. Der größte Teil der Siedlung, zwischen Innenstadt und den südlichen Stadtteilen gelegen, ist auf einem annähernd quadratischen Grundstück in langen Reihen zwischen Bodelschwinghstraße und Wilhelm-Ketteler-Straße angeordnet. Die Häuser werden von parallel verlaufenden Straßen erschlossen. Im rückwärtigen Teil treffen die Gärten von jeweils zwei Häuserreihen zusammen.

In den acht Geschäften an den Kopfenden der dreigeschossigen Bauten und in der Bäckerei konnten sich die Bewohner mit allem Nötigen versorgen. Ein Gebäude im Nordwesten der Anlage beherbergte einst einen Aufenthaltsraum für Arbeitslose, eine Arztpraxis, einen Raum für die Fürsorgeschwester sowie die Wohnungsverwaltung und einen Kassenraum. Darüber hinaus bot die Siedlung kaum Gemeinschaftsbereiche, die zu Austausch und Miteinander einluden. Aber es gehörten früher immerhin vier Kinderspielplätze und ein Bolzplatz zur Anlage. Und diese dürften dringend nötig gewesen sein, um der Rasselbande von mehr als 1.500 Siedlungskindern Möglichkeiten zum Spielen und Toben zu geben. Denn so viele haben auf jeden Fall hier gelebt, schließlich mussten die Familien mindestens vier Kinder haben, um eines der 322 zweistöckigen Häuser bewohnen zu dürfen; in den 41 dreistöckigen Häusern lebten Familien mit mindestens sechs Kindern.

Die Dickelsbachsiedlung wurde in der zeitgenössischen Kritik sehr kontrovers diskutiert. Einige sachliche Kritikpunkte wurden in späteren städtischen Siedlungen optimiert. Gelegenheit dazu boten die 1927 bis 1928 entstandene kleine Siedlung am Parallelhafen in Neuenkamp sowie die gleichzeitig erbaute Siedlung Ratingsee in Meiderich. Während der Haustyp mit geringen Veränderungen beibehalten wurde, sind insbesondere die überlangen Häuserreihen aufgelockert und das Angebot an Gemeinschaftsflächen erweitert worden. In Ratingsee etwa sind nur noch neun bis elf Häuser zu einer Zeile zusammengefasst, dazwischen schaffen Fußwege Querverbindungen. Die Gesamtanlage ist nicht mehr streng rechtwinklig wie in der Dickelsbachsiedlung, sondern geht fächerförmig gekrümmt von einer Platzanlage im Norden aus. Ein großer Spielplatz liegt im Zentrum. Geplant waren noch ein weiterer Spielplatz sowie eine Gartenwirtschaft, die aber nicht realisiert wurden.

Autor*in: Birgit Gropp
Zuletzt geändert am 30.09.2020

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