Zechenkolonie Meerbeck

Zechenkolonie Meerbeck, Schrägluftbild aus Blickrichtung Süden

Zechenkolonie Meerbeck, Schrägluftbild aus Blickrichtung Osten

Zechenkolonie Meerbeck

Zechenkolonie Meerbeck

Zechenkolonie Meerbeck

Zechenkolonie Meerbeck

Zechenkolonie Meerbeck

Zechenkolonie Meerbeck

Zechenkolonie Meerbeck

Zechenkolonie Meerbeck

Donaustraße, 47443 Moers

1904-1913 (Zwei Bauabschnitte)

Reformarchitektur

- keine Angabe -

Zeche Rheinpreußen

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Zechenkolonie Meerbeck

Die ehemalige Zechenkolonie Meerbeck entstand im Rahmen des großmaßstäblich organisierten Werkwohnungsbaus von Bergarbeitersiedlungen am linken Niederrhein zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ausgangspunkt für die von der Zeche Rheinpreußen angeregte Siedlungsplanung war das Abteufen der Schächte IV und V um die Jahrhundertwende, die zwischen 1904 und 1907 den Förderbetrieb aufnahmen.

Parallel zur Aufnahme der Kohlenförderung entstanden – für etwa 5 000 beschäftigte Bergleute und deren Familien ausgelegt – die Zechenkolonien Meerbeck und Hochstraß als eigenständige Siedlungsstrukturen nach dem Vorbild der englischen Gartenstadtbewegung. Die auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen des Stadtvorlandes geplante Kolonie Meerbeck wurde zunächst ohne funktionale Anbindung an die Stadt Moers entworfen. Die Planung berücksichtigte daher eine auf Selbstversorgung und unabhängige Sozialinfrastruktur ausgerichtete Grundausstattung mit Konsum-, Sozial- und Bildungseinrichtungen, darunter eine bergmännische Berufsschule und Wohlfahrtsgebäude, die über die reine Wohnnutzung hinausgehende Versorgungsfunktionen boten.

Städtebaulich folgt die im Stil der Heimatschutzarchitektur realisierte Zechenkolonie Meerbeck den Leitbildern der Gartenstadtbewegung: klar gegliederte, mit Baumbestand gesäumte Straßenräume, typisierte Parzellen mit einheitlicher Grundstruktur für rückwärtige Nutzgärten und mögliche Stallanbauten zur Selbstversorgung sowie variierende Haustypologien unterschiedlicher Hierarchien und Raumansprüche.

Die überwiegend eineinhalbgeschossigen Doppel- und Reihenhäuser mit Dachspeicher wurden in mehreren Varianten als „Wohnküchenhäuser“ mit separaten Eingängen ausgeführt. Die formale Differenzierung entsteht durch unterschiedliche Fassadenrhythmen mit Ziegel-, Putz- und Holzoberflächen und Dachformen (Walm-, Sattel- und Mansarddächer).

Die in einigen Siedlungsteilen erheblichen Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs – insbesondere aufgrund der Nähe zum synthetischen Treibstoffwerk Rheinpreußen – leiteten in den 1950er-Jahren den Wiederaufbau der ursprünglich homogenen Struktur ein. Die kleinteilige Bebauung wurde um Gebäuderiegel mit zwei Vollgeschossen, ausgebautem Dachgeschoss und Putzfassaden ohne weitere Gliederung ergänzt.

Kommunalrechtlich wurde die Zechenkolonie in den 1970er-Jahren in die Stadt Moers eingegliedert und sah sich im baulichen Bestand durch aufkommende Privatisierungs- und Abrissszenarien bedroht. Eine Bürgerinitiative sowie ein politischer Kurswechsel zugunsten sozialräumlicher und denkmalpflegerischer Ziele führten jedoch seit den 1980er-Jahren zum Ankauf eines großen Teils des Gebäudebestands durch die Stadt Moers. Die anschließende, bis Mitte der 1990er-Jahre andauernde Modernisierung verfolgte den Erhalt der Typenlogik und des Straßenbildes bei gleichzeitiger Anpassung an zeitgemäße Wohnstandards. Seitdem sichern Gestaltungssatzungen das Erscheinungsbild, das – trotz fehlender formaler Unterschutzstellung – als beispielhaft für die denkmalgerechte Erhaltung und Anpassung gilt.

Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Text zuletzt geändert am 14.11.2025

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