Außenansicht der Kirche St. Fronleichnam

Südostansicht St. Fronleichnam Aachen

Türgriffe am Portal von St. Fronleichnam in Aachen

Innenansicht der Kirche, Blick zum Altar

Innenansicht St. Fronleichnam Aachen

erhöhter Altarbereich in St. Fronleichnam

Blick zum Seitenschiff und der würfelförmigen Kanzel

Blick zum Seitenschiff und würfelförmiger Kanzel

Blick zum Seitenschiff und würfelförmiger Kanzel

Würfelförmige Kanzel

Blick in das Seitenschiff

Blick in das Seitenschiff

Blick zum Eingang und Orgelempore

Kirchenfenster

St. Fronleichnam Aachen

Düppelstraße zw. 19 u. 25, 52068 Aachen

Legende für Merkmale

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IconObjekt ist denkmalgeschützt

IconObjekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet

IconObjekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert

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denkmalgeschütztes Objekt

1929-1930

Moderne

Architekt Prof. Dr.-Ing. Rudolf Schwarz
(Architekt)
Architekt Prof. Hans Schwippert
(Mitarbeiter)

Katholische Kirchengemeinde St. Josef Aachen

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St. Fronleichnam Aachen

Für die Kirche St. Fronleichnam griff Rudolf Schwarz auf eine Entwurfsreihe zurück, die unter der Bezeichnung „Mauer“ einen kastenförmigen Raum variierte. Viele Gründe sprachen aus Sicht des Architekten für die Rechteckform an diesem Ort: Er stellte die Kirche gewissermaßen als ordnendes Element in den wachsenden Arbeitervorort Rothe Erde, den er in städtebaulicher Hinsicht für unbefriedigend hielt. Auch war die Bauaufgabe insofern eine besondere, als der Kirchenbau 2.000 Gläubige fassen sollte. Anonymität, Objektivität und Stille waren hier nach Schwarz die Kennzeichen des Gottesdienstes, bei dem die große Menge der Gläubigen – mehr Masse als Gemeinschaft – sich in parallelen Reihen, nach Osten blickend aufstelle. Ohne sich gegenseitig anschauen zu können, seien sie durch das Messopfer miteinander verbunden.

Bei aller Nüchternheit ist der überaus durchdachte Kirchenraum von großer sakraler Kraft. Die Gottesdienstbesucher betreten das Gebäude, das aus einem hohen Hauptschiff und einem niedrigeren Nebenschiff besteht, in der Regel über den im Süden gelegenen Seiteneingang und gelangen zunächst in eine verglaste Vorhalle. Von dort erreichen sie das Nebenschiff, an dessen östlichem Ende sich die Sakristei befindet, und das einen Nebenaltar und Beichtstühle aufnimmt. Der Blick in das Hauptschiff wird hier durch den breiten, mit schwarzem belgischem Marmor verkleideten Pfeiler versperrt, der das Haupt- vom Nebenschiff abgrenzt und auf dessen nördlicher Seite die würfelförmige weiße Kanzel aufgehängt ist. Erst nach dem Umschreiten des Pfeilers eröffnet sich der Hauptraum – eine langgestreckte, rechteckige Halle, deren Fußboden sich nach Osten, zum Altarberg, ein wenig erhöht und auf diese Weise das Presbyterium vom Laienraum unterscheidet. Eine fein abgestufte Dramaturgie wirkt nun auf den Kirchenbesucher ein: Die Farbigkeit beschränkt sich auf den symbolisch aufgeladenen Kontrast von Schwarz und Weiß – von erdverbundenen Elementen und solchen, die zum Himmel streben. Belichtet wird der Kirchenraum durch eine umlaufende Reihe von quadratischen Fenstern, die sich knapp unter Deckenhöhe befinden. Lediglich im Bereich des Altarbergs sind die Fenster in zwei Reihen nach unten gezogen, sodass dieser Teil des Raums durch das von außen einfallende Licht hervorgehoben wird.

Schwarz wählte für den Wandaufbau eine Verbindung aus Eisenbetonstützen und Schwemmsteinmauerwerk, mit der er ohne kostenaufwändige Schalung eine glatte Wandfläche herstellen konnte. Diese war ihm auch in gestalterischer Hinsicht wichtig, weil die nicht durchbrochenen Wände die Einheit des Kirchenraums unterstrichen.

Diverse Versuche, den Altarraum des Hauptschiffes mit einem angemessenen Bildwerk zu versehen, wurden am Ende aufgegeben, und die Wände des Hauptschiffes blieben weiß. Das Nebenschiff, das auch der persönlichen Andacht Raum gibt, ist jedoch mit einem textilen, expressionistisch wirkenden Kreuzweg (um 1936) von Wilhelm Rupprecht geschmückt, der wohl von Schwarz selbst in Auftrag gegeben worden ist.

Autor*in: Birgit Gropp
Zuletzt geändert am 04.10.2024

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Kategorien:
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