Apollo Varieté Düsseldorf unter der Rheinkniebrücke

Glaskubus unter der Rheinkniebrücke

Apollo Varieté unter der Rheinkniebrücke

Eingang Apollo Varieté

Blick von außen ins Foyer mit rotem eingestellten Theatersaal

Apollo Varieté Düsseldorf

www.apollo-variete.com

Apollo-Platz 1, 40213 Düsseldorf

1997

Gegenwart

Atelier Prof. N. Fritschi, B. Stahl, G. Baum

- keine Angabe -

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Objekte gesamt: 2638

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Apollo Varieté Düsseldorf

Das Apollo Varieté in Düsseldorf wurde 1996–1997 nach den Plänen der Architekten Niklaus Fritschi, Benedikt Stahl und Günter Baum errichtet, die auch für die Gestaltung der angrenzenden Rheinuferpromenade verantwortlich zeichneten. 

Unmittelbar nördlich des nordrhein-westfälischen Landtags fügt sich der Baukörper des Varietés unter die gewaltige Rheinkniebrücke. Was zuvor als städtebauliche Restfläche galt, wurde durch das Projekt zu einem lebendigen kulturellen Ort transformiert. Die Architekten formulierten die Idee, „die Stadt unter der Brücke weiterzubauen“ – und schufen damit eine architektonische wie urbane Verdichtung an einem Ort, der bis dahin als Unort galt.

Das Gebäude ruht auf einem massiven, hochwassersicheren Sockelgeschoss und wird von einem gläsernen Kubus umschlossen, der exakt die Fahrbahnbreite der Brücke aufnimmt. In dieses transparente Volumen ist ein signalroter, radialer Theatersaal mit ca. 500 Sitzplätzen eingeschoben. Diese starke Farb- und Formgebung verleiht dem Bau seine unverwechselbare Identität. Der Saal fungiert als „Haus im Haus“ und gliedert die Glashalle in verschiedene Funktionsbereiche wie Foyer, Gastronomie und Verwaltung.

Im Inneren entsteht ein charakteristisches Spannungsverhältnis zwischen technisch-funktionaler Sachlichkeit und der nostalgischen Pracht traditioneller Varietéarchitektur. Sichtbare Betonflächen, Glasfassaden und offene Haustechnik stehen im Kontrast zu Samt, Messing, Blattgold und Kristalllüstern. Diese bewusst inszenierte „Kollision“ unterschiedlicher Gestaltwelten erzeugt ein Raumklima, das der Atmosphäre des Varietés entspricht – ein Wechselspiel zwischen Rationalität und Illusion, Moderne und Erinnerung.

Mit seiner Lage am Apollo-Platz und der geschickten Einbindung in die Rheinuferpromenade verbindet das Apollo Varieté die Düsseldorfer Altstadt mit dem Medienhafen und dem Rheinpark Bilk. Es nutzt den Raum unter der Brücke nicht als Zwischenraum, sondern als eigenständigen städtischen Ort – eine gelungene Symbiose aus Architektur, Ingenieurbau und kulturellem Programm.

Das Apollo Varieté steht damit exemplarisch für eine Architektur, die sich den Bedingungen ihres Ortes nicht nur anpasst, sondern diese produktiv nutzt – ein Bauwerk zwischen Brücke, Fluss und Bühne, das städtebauliche Funktion und kulturelle Strahlkraft in besonderer Weise vereint.

Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Text zuletzt geändert am 06.10.2025

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Architektur » Öffentliche Gebäude » Kulturbauten (Kino, Theater, Museen)

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