Schildergasse 1-9, 50667 Köln
Legende für Merkmale
Objekt hat Auszeichnung
Objekt ist denkmalgeschützt
Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
x zum Schließen, hier klicken
1911-1912
Detailsuche mit weiteren Suchkriterien
Objektanzahl: 2590
50667 Köln
Entfernung: 0.05 km
50667 Köln
Entfernung: 0.07 km
50667 Köln
Entfernung: 0.17 km
50667 Köln
Entfernung: 0.19 km
40479 Düsseldorf
40479 Düsseldorf
Mit dem „Palatium“ an der Kölner Schildergasse realisierte Wilhelm Kreis 1911–1912 ein städtebaulich prägnantes Geschäftshaus. Der Bau markiert die Schnittstelle eines groß angelegten städtischen Transformationsprozesses im frühen 20. Jahrhundert: 1903 hatte der Rat der Stadt Köln die Verlängerung der Schildergasse bis zum Heumarkt beschlossen. Die Umsetzung erfolgte durch einen Straßendurchbruch von der Gürzenichstraße zur Schildergasse, ausgeführt 1910 unter der Regie des Stadtplaners Carl Rehorst.
Die neu entstandene Insellage des Grundstücks – gefasst von Schildergasse, Gürzenichstraße und Hohe Straße – erforderte einen unregelmäßigen, annähernd dreieckigen Grundriss. Kreis reagierte mit einer kraftvollen, axial gegliederten Komposition, die zugleich auf die Dynamiken des Stadtraums antwortet. Das viergeschossige Gebäude mit Dachgeschoss ist durch Kolossalordnungen vertikal strukturiert und verfügt über markante, halbrunde Eckrisalite mit flach überkuppelten Rundtürmen an Ost- und Westseite. Diese akzentuieren nicht nur die Ecklagen, sondern formulieren zugleich städtebauliche Dominanz an prominenter Stelle der Innenstadt.
Die Fassade ist mit Sandstein verkleidet und zeigt eine für Wilhelm Kreis typische Balance aus tektonischer Strenge und dekorativer Noblesse. Die sechsachsigen Fassaden zur Schildergasse und Gürzenichstraße sind durch Pfeilerstellungen rhythmisiert und weitgehend verglast – ein frühes Beispiel funktionaler Schaufensterarchitektur im Kontext großstädtischer Warenpräsentation. Die Eckachsen fungieren als gestalterische Gelenkpunkte im städtischen Gefüge.
Nahezu zeitgleich zur Planung des „Palatium“ war Wilhelm Kreis mit dem gegenüberliegenden Kaufhaus Tietz (heute Galeria Kaufhof) befasst. Das „Palatium“ wurde 1986 unter Denkmalschutz gestellt und ist bis heute ein architektonisch wie städtebaulich markantes Element der Kölner Innenstadt.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 28.05.2025
0 Kommentare / Kommentar verfassen
Kategorien:
Architektur » Gewerbebauten » Verwaltungs-/Bürogebäude