Abteiplatz 13, 47475 Kamp-Lintfort
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1123 / 15. Jh. / 17. Jh.
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Kloster Kamp, 1122/23 gegründet, war die erste Zisterzienserabtei Deutschlands und entwickelte sich zu einem bedeutenden geistlichen Zentrum. Von hier aus gingen zahlreiche Tochtergründungen hervor. Die ursprüngliche Klosteranlage entstand ab 1150 auf dem Kamper Berg, die Klosterkirche wurde 1182 vollendet und 1410–1415 erneuert. Nach der Plünderung im Truchseß-Krieg (1585) begann im 17. Jahrhundert eine umfassende barocke Neugestaltung, die das Kloster zu neuer Blüte führte.
Das heutige Erscheinungsbild ist geprägt von der barocken Überformung: Die Abteikirche erhielt ein neues Langhaus (1683–1700), die Sakristei und Prälatur folgten. Um 1740 ließ Abt Franz Daniels den markanten Terrassengarten als vermittelndes Element zwischen Berg und Ebene anlegen – ein Gartenkunstwerk mit italienischen Vorbildern, das in seiner Bedeutung mit Sanssouci vergleichbar ist.
Mit der Säkularisation (1802) wurden weite Teile des Klosters abgetragen oder umgenutzt. Die erhaltenen Bauten, darunter die Klosterkirche, das ehemalige Hospital und Wirtschaftsgebäude, prägen noch heute den historischen Abteiplatz. Seit 1954 beherbergt Kloster Kamp eine Karmeliten-Niederlassung. Die rekonstruierten Barockgärten sind bis zur Bundesstraße 510 ablesbar.
Kloster Kamp ist ein bedeutendes Zeugnis der mittelalterlichen Besiedlung des Niederrheins und der Verbreitung der Zisterzienser. Die barocke Umgestaltung, insbesondere der Terrassengarten, macht es zu einem herausragenden Beispiel der europäischen Gartenbaukunst.
Seit 2003 beherbergt Kloster Kamp ein Geistliches und Kulturelles Zentrum mit Besinnungstagen, Kontemplationen und der wöchentlichen Klostervesper in der Abteikirche. Der Rokokosaal dient als Veranstaltungsort für kulturelle Angebote wie Kammermusik und Lesungen.
Das Klostergebäude wurde 2003 und 2009 umfassend renoviert. Das Museum Kloster Kamp im Agathastift präsentiert Exponate zur Klostergeschichte, darunter das bedeutende Kamper Antependium aus dem 14. Jahrhundert.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Text zuletzt geändert am 22.08.2025
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