Rheindeichstraße, 47198 Duisburg
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1904-1907/1954
- keine Angabe -
Grün & Bilfinger
(Bauausführung)
Architekt Prof. Hermann Billing
(Architekt)
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Objektanzahl: 2618
47119 Duisburg
Entfernung: 0.37 km
47119 Duisburg
Entfernung: 0.40 km
47119 Duisburg
Entfernung: 0.56 km
47119 Duisburg
Entfernung: 0.77 km
53111 Bonn
Die Friedrich-Ebert-Brücke in Duisburg verbindet die Stadtteile Ruhrort und Homberg und ist Teil der Bundesstraße B60. Sie zählt zu den bedeutenden Rheinquerungen am unteren Niederrhein und markiert einen wichtigen Punkt im regionalen Verkehrsnetz. Ihre Geschichte reicht bis in die Zeit der Kaiserlichen Marine zurück: Die heutige Straßenbrücke ersetzte eine Eisenbahnfährverbindung, die bereits seit dem späten 19. Jahrhundert bestand und für den Gütertransport von wachsender Bedeutung war.
Nach einem ausgeschriebenen Wettbewerb im Jahr 1903 wurde 1904 mit dem Bau der ursprünglichen Bogenbrücke begonnen. Die Konstruktion war technisch wie gestalterisch ambitioniert: Zwei monumentale, aus Ziegeln gemauerte Widerlagertürme rahmten die stählerne Bogenkonstruktion und verliehen der Brücke einen fast wehrhaften Ausdruck. Ursprünglich trug das Bauwerk den Namen „Admiral-Scheer-Brücke“ – benannt nach einem deutschen Marineoffizier. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Brücke 1945 von deutschen Truppen gesprengt, um den Vormarsch der Alliierten zu behindern.
In den Jahren 1951 bis 1954 erfolgte der Wiederaufbau – diesmal nicht als Bogen-, sondern als moderne Zügelgurtbrücke. Sie wurde nun nach dem Reichspräsidenten Friedrich Ebert benannt. Mit vier Fahrstreifen, Gehwegen und einer Gesamtlänge von 599 Metern entsprach sie dem gestiegenen Verkehrsbedarf der Nachkriegszeit. Die Spannweiten der einzelnen Brückenfelder betragen jeweils 128,5 Meter und zeigen die ingenieurtechnische Leistung der damaligen Zeit. Der klare, sachliche Stil der Nachkriegsmoderne ersetzte die repräsentativen Elemente des Vorkriegsbaus und spiegelt den funktionalen Zeitgeist der 1950er Jahre wider.
Zwischen 1999 und 2003 wurde die Brücke umfassend saniert und statisch ertüchtigt, um den heutigen Verkehrsanforderungen gerecht zu werden. Dabei wurden Tragwerksteile verstärkt und der Korrosionsschutz erneuert, ohne das Erscheinungsbild des Bauwerks wesentlich zu verändern.
Heute steht die Friedrich-Ebert-Brücke nicht nur für die Verbindung zweier Duisburger Stadtteile, sondern auch für die wechselhafte Geschichte des Rheinbrückenbaus in Nordrhein-Westfalen. Sie ist ein Zeugnis für den Wandel von monumentalem Städtebau zu funktionaler Ingenieurbaukunst – und bleibt als prägnante Silhouette im Duisburger Hafenpanorama verankert.
Autor*in: Radaktion baukunst-nrw
Text zuletzt geändert am 21.07.2025
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