Deutzer Brücke, 50667 Köln
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1948, 1976-80
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Objektanzahl: 2610
50679 Köln
Entfernung: 0.31 km
50679 Köln
Entfernung: 0.42 km
50667 Köln
Entfernung: 0.43 km
40223 Düsseldorf
51063 Köln
Die Deutzer Brücke zählt zu den prägenden Rheinquerungen der Stadt Köln und ist ein bedeutendes Beispiel für den modernen Brückenbau der Nachkriegszeit. Sie verbindet die Altstadt auf der linken Rheinseite mit dem Stadtteil Deutz und war nach dem Zweiten Weltkrieg die erste neu errichtete Straßenbrücke in Köln.
Die ursprüngliche Brücke wurde 1948 als Stahlkastenkonstruktion fertiggestellt und war damit die erste Hohlkastenbrücke aus Stahl weltweit. Ihre Konstruktion gilt als ingenieurtechnische Innovation: Der Überbau besteht aus einem geschlossenen Stahlhohlkasten, bei dem sämtliche tragenden Elemente vollständig unterhalb der Fahrbahn angeordnet sind. Dadurch bleibt der Blick auf den Rhein sowie auf die Kölner Stadtsilhouette frei von störenden Tragstrukturen – ein wesentliches Merkmal der Gestaltung, das die Brücke in besonderem Maße in das Stadtbild integriert.
Die Deutzer Brücke weist eine Gesamtlänge von 437 Metern auf, gegliedert in drei Bogenfelder mit Spannweiten von 132, 184 und 120 Metern. In den Jahren 1976 bis 1980 wurde die Brücke im Zuge des gestiegenen Verkehrsaufkommens verbreitert. Dabei entstand eine Zwillingskonstruktion aus Stahlbeton, die südlich an das bestehende Bauwerk anschließt. Diese Erweiterung ist formal eng an den Bestand angelehnt, wurde jedoch in Massivbauweise ausgeführt und ergänzte die Brücke um zusätzliche Fahr-, Fuß- und Radwege.
Nach der Fertigstellung der Erweiterung im Jahr 1980 beträgt die Gesamtbreite der Brücke 32,60 Meter. Sie bietet Raum für zwei separate Richtungsfahrbahnen für den Individualverkehr, eine zweigleisige Stadtbahntrasse in der Brückenmitte sowie beidseitige Geh- und Radwege.
Eine Besonderheit stellt der massive Stahlbetonkörper der südlichen Erweiterung dar: Er enthält im Inneren drei begehbare Hohlräume, die ursprünglich ohne technische Einbauten vorgesehen waren. Diese Räume werden heute kulturell genutzt, etwa für Kunstinstallationen, Performances und Konzerte, und eröffnen damit eine seltene Verbindung zwischen Infrastruktur und Stadtkultur. Die Deutzer Brücke übernimmt somit neben ihrer Funktion als Verkehrsbauwerk auch Aufgaben im öffentlichen und kulturellen Raum.
Im Kontext des Wiederaufbaus nach 1945 und der Entwicklung moderner Brückentechnologien steht die Deutzer Brücke exemplarisch für einen konstruktiven wie gestalterischen Neuanfang im deutschen Ingenieurbau. Bis heute prägt sie das Stadtbild zwischen Altstadt und Deutz in funktionaler wie ästhetischer Hinsicht.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Text zuletzt geändert am 22.07.2025
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