Hüttenstraße 22a, 50823 Köln
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 Objekt hat Auszeichnung
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 Objekt ist denkmalgeschützt
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 Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
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 Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
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2017
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Objektanzahl: 2643
 
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Inmitten der gründerzeitlichen Blockrandbebauung der Hüttenstraße in Köln-Ehrenfeld wurde in einer lediglich drei Meter breiten Baulücke mit einer Grundstücksfläche von nur 35 Quadratmetern ein sechsgeschossiges Wohnhaus mit ausgebautem Keller und Dachterrasse realisiert. Neben der privaten Nutzung dient das vom Kölner Architekten Wolfgang Zeh realisierte und bewohnte Bauvorhaben auch als Standort seines Büros Hutta Architektur.
Planung und Realisierung des Gebäudes erfolgten in einem prozessualen, experimentellen Vorgehen, das den kontinuierlichen Entwurf vor Ort und die unmittelbare Reaktion auf die baulichen Bedingungen ermöglichte. Der Bauherr, zugleich Architekt und gelernter Schreiner, führte einen Großteil des Bauvorhabens in Eigenleistung aus. Diese direkte Verbindung von Entwurf und Ausführung führte zu einer Architektur, die durch begrenzten Ressourceneinsatz und Flächenverbrauch besticht.
Das zuvor mit einer Garage bebaute Grundstück weist aufgrund geltender Abstandsflächen und der grenzständigen Bebauung eine geringe bebaubare Fläche auf. Die Baulückenschließung reagiert auf die räumliche Enge durch eine präzise Organisation der vertikalen Erschließung und eine bewusste Überschneidung von Nutzungen im unkonventionellen Raumprogramm. Eine kompakte Treppe minimiert die Verkehrsflächen, während drei der sechs Ebenen als offene Galerien mit reduzierter Raumhöhe ausgebildet wurden. Diese Anordnung ermöglicht eine räumliche Verzahnung der unterschiedlichen Nutzungszonen und erzeugt auf kleinstem Raum vielfältige Blick- und Beziehungsachsen zwischen den Ebenen.
Im Erdgeschoss befinden sich der Eingangsbereich und offene Arbeitsbereiche als Schnittstelle zum öffentlichen Straßenraum, darüber ist die eigentliche Bürofläche angeordnet. In der mittleren Zone – auf Höhe der gegenüberliegenden Schallschutzwand der Bahntrasse Köln–Aachen – befinden sich die Schlafräume sowie das Bad, während die oberen Geschosse den Wohn- und Aufenthaltsbereichen mit direktem Bezug zur Dachterrasse vorbehalten sind.
Die Konstruktion des Gebäudes folgt einer konsequent handwerklich geprägten und ressourceneffizienten Haltung. Sichtbetonflächen, freigelegte Ziegelwände der Nachbargebäude und maßgefertigte Einbauten bestimmen die minimalistische Materialität des Innenraums. Die straßenseitige Fassade, die zugleich den Anforderungen an erhöhten Schallschutz, Sonnenschutz und den zweiten Rettungsweg angepasst sein muss, wurde erst nach Fertigstellung des Rohbaus entwickelt und bildet ein zentrales gestalterisches Element des Projekts.
Das Bauvorhaben demonstriert beispielhaft, wie urbane Nachverdichtung auch auf kleinsten Restflächen räumliche Qualität, funktionale Vielfalt und materielle Reduktion in Einklang bringen kann. Es steht exemplarisch für eine zeitgenössische Auseinandersetzung mit den Themen Flächenknappheit, Ressourceneffizienz und experimentellem Bauen im städtischen Kontext.
Auszeichnungen:
			  Architekturpreis Beton 2020 (BDZ / BDA), Preisträger 
Kölner Architekturpreis 2017 (kap - KKV, BDA Köln, DWB, AFR), Auszeichnung
Häuser-Award 2020 "Kleine Häuser" (BDA, Gruner + Jahr), Auszeichnung 
Deutscher Architekturpreis 2019 (BMWSB; BAK), Auszeichnung 
Architekturpreis NRW 2018 (BDA NRW), Auszeichnung
			  
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw			  
			  
			  			  
Text zuletzt geändert am 31.10.2025
			  			  
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Kategorien:
			  Innenarchitektur » Wohnbau
Architektur » Wohnbauten » Ein-/Zweifamilienhäuser