Breite Straße 6, 50667 Köln
1994 - 1996
Architekt Gottfried Böhm Elisabeth Böhm Architekt Dipl.-Ing. Peter Böhm | Architekturbüro Böhm
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40472 Düsseldorf
40476 Düsseldorf
Mit dem Bau der WDR-Arkaden schufen Gottfried Böhm, seine Frau Elisabeth und sein Sohn Peter ein markantes Ensemble, das den urbanen Raum mit der Funktionalität eines Medienzentrums verbindet. Die Architektur verschränkt öffentliches und institutionelles Leben auf eindrucksvolle Weise – durch Transparenz, plastische Gestaltung und integrierte Kunstwerke.
Das Gebäudeensemble bietet auf zehn Ebenen (davon drei unterirdisch) rund 21.000 m² Nutzfläche. Neben Studios, Schnittplätzen, Büros, Archiven und einer Kantine des WDR sind im Erdgeschoss öffentliche Läden und Gastronomie untergebracht. Städtebaulich orientiert sich der Komplex an einem längsrechteckigen Grundriss: Ein langgestreckter Baukörper schirmt die stark frequentierte Tunisstraße ab, während zwei ikonische Portalbauten zur Breiten Straße hin einladend wirken. Architektonische Akzente setzen ein gestapeltes Volumen an der Ecke Tunisstraße/Breite Straße sowie ein großmaßstäbliches Rundbogenmotiv an der Ecke Breite Straße/Auf der Ruhr.
Zentrales Element des Ensembles ist ein offener, zylindrisch überwölbter Lichthof, der sich hinter den flankierenden Ladenpassagen öffnet. Ein ursprünglich geplanter echter Baum in der Mitte des Lichthofs wurde durch eine filigrane, farbig schimmernde Brunnenskulptur ersetzt – ein integratives Kunstobjekt mit naturinspirierten Motiven, das exemplarisch für Böhms interdisziplinäre Herangehensweise steht. Die Brunnenskulptur gipfelt oben im Lichthof in einer großen bemalten Deckenskulptur. Die Gemäldepartien in den WDR-Arkaden stammen von Markus Böhm.
Auch die Innenräume, etwa die WDR-Kantine, sind durch gestalterische Details aufgeladen: Sichtbeton in rostroter Fassung, Glasflächen mit abstrahierten Kommunikationsmustern und Bodenmarkierungen greifen mediale Themen auf. Radiowellen aus blauen Neonröhren kennzeichnen eines der Portale nach außen – ein Wechselspiel zwischen Architektur und visueller Kommunikation.
Böhm erklärte seine expressive Formensprache stets funktional: Die Staffelung der Volumen reagiert auf das benachbarte Hochhaus ebenso wie auf die kleinteilige Struktur der Kölner Altstadt. Die differenzierte Materialität – Stahl, Glas, Beton – definiert Nutzungsbereiche und erzeugt vielfältige Raumstimmungen zwischen Offenheit und Rückzug. Sogar Teile der Möblierung stammen aus der Hand des Architekten.
Die WDR-Arkaden stehen beispielhaft für ein städtebaulich sensibles, skulptural ausgeformtes Medien- und Bürozentrum mit öffentlichem Anspruch im Herzen Kölns.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 22.05.2025
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