Frontalansicht St. Theresia mit geöffnetem Eingang

St. Theresia in Köln-Buchheim

St. Theresia in Köln-Buchheim mit freistehendem Glockenturm

Eingang mit Statue von St. Theresia

Freistehender Turm und Pfarrhaus

Fassade St. Theresia

VErglaster Windfang mit Taufbecken

Kircheninnenraum mit Blick zum Altar

Altarbereich in St. Theresia

Bemalte Trennwände vor der Fassade

Blick zur Orgel in St. Theresia

Innenraum mit Blick zum Eingang

Bemalte Trennwand

Detail Kerzenhalter

Glasfassade innen

Trennwand vor Glasfenstern

Detail Glasfassade innen

Skulpturen auf dem Taufbecken

Ausschnitt bemalte Trennwand

Gemälde Kreuzweg

St. Theresia in Köln-Buchheim

An St. Theresia 4, 51067 Köln

Legende für Merkmale

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IconObjekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet

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denkmalgeschütztes Objekt

1955

1950er-70er Jahre

Architekt Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Prof. h.c. Dr. h.c. Gottfried Böhm

- keine Angabe -

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St. Theresia in Köln-Buchheim

Etwas zurückgesetzt von der belebten Bergisch Gladbacher Straße, inmitten einer kleinen Grünfläche, erhebt sich die katholische Kirche St. Theresia im Kölner Stadtteil Buchheim. Der von Gottfried Böhm entworfene und 1955 errichtete Bau gehört zu den frühen kirchlichen Werken des Architekten. Er bildet gemeinsam mit Pfarrhaus, Gemeindehaus und Kindergarten ein klar gegliedertes Ensemble, das den zentralen Rundbau der Kirche rahmt. Im Norden schließt das Pfarrhaus an, im Süden liegen das Gemeindehaus und der Kindergarten. Den östlichen Zugang zum Areal markiert der freistehende, schlanke Kirchturm.

Der Weg zur Kirche führt über einen offenen Vorbereich zu einem Vorbau mit offenem Rundbogen, unter dem die namensgebende Statue der Heiligen Theresia von Lisieux steht. Dahinter befindet sich der gläserne Windfang, der den Eingang schützt und in dessen Innerem das Taufbecken platziert ist. Diese sorgfältig komponierte Eingangssituation vermittelt zwischen der Außenwelt und dem inneren, kreisrunden Raum des Gotteshauses.

Der Rundbau selbst ist mit seiner schlichten, geometrischen Form typisch für die Kirchenarchitektur der 1950er Jahre. An der Eingangs- und Altarseite schließen massive Backsteinwände den Bau, während sich an den Längsseiten weit gespannte Verglasungen öffnen. Schlanke, eckige Stützen gliedern die Fenster rhythmisch und verleihen dem Gebäude zugleich Transparenz und Struktur. Die Kombination aus geschlossenem Ziegel und lichtdurchlässigem Glas betont das Wechselspiel von Schutz und Offenheit – ein wiederkehrendes Motiv in Böhms Sakralarchitektur.

Im Inneren entfaltet sich ein kreisrunder Raum, der durch zwei parallele, übermannshohe Trennwände gegliedert wird. Sie teilen den Kirchenraum in eine zentrale Bankzone mit Mittelgang und seitliche Umgänge. Die Materialwahl trägt wesentlich zur Atmosphäre bei: Der Boden besteht aus Stirnholzpflaster, während die flach gewölbte Decke mit Schindeln aus rötlicher kanadischer Zeder verkleidet ist. Diese warme, hölzerne Ausgestaltung schafft einen sinnlich erfahrbaren Kontrast zur rauen Lochziegelstruktur der Wände.

Das vierstufige, trapezförmige Altarpodest liegt im Westen des Raumes. Der schlichte Altar aus hellem Naturstein wird seitlich von einem Tabernakel flankiert. An der gegenüberliegenden Seite befindet sich die Orgel auf einer frei eingestellten Empore, unter der die Treppe zur Sakristei führt, die unter dem Kirchenraum liegt.

Die großflächigen Fenster sind mit einem dichten Raster hochrechteckiger Scheiben versehen. In die transparenten Gläser sind stilisierte Flammenmotive eingefügt, die auf den Gesang der drei Jünglinge im Feuerofen aus dem Buch Daniel verweisen. Diese bildhafte Gestaltung geht auf eine Zusammenarbeit von Gottfried Böhm und Heinz Bienefeld zurück und verbindet symbolische Tiefe mit moderner Formensprache.

Die Trennwände wurden 1959/60 von dem Maler Helmut Lang gestaltet. Auf ihrer Innenseite zeigen sie farbige Szenen aus dem Leben Jesu, auf der Außenseite einen Kreuzweg in Schwarz-Weiß. An den Außenseiten sind zudem die Beichtstühle integriert. Weitere Ausstattungsstücke – das Altarkreuz, der Tabernakel, die Statue der Kirchenpatronin über dem Eingang sowie der Deckel des Taufbeckens – stammen von Hanns Rheindorf und wurden bis 1964 vollendet.

Der Kirchenbau von St. Theresia verkörpert mit seiner klaren Formensprache, der geometrischen Gliederung und der Konzentration auf das Wesentliche die Haltung einer Epoche, in der Einfachheit und Ausdruckskraft als Einheit verstanden wurden. Die sorgfältige Ausführung des Mauerwerks und die durchdachte Materialwahl bezeugen die hohe handwerkliche und architektonische Qualität des Entwurfs.

In ihrer Gesamtheit wirkt die Kirche schlicht, zugleich jedoch warm und einladend. Sie wurde für die ansässige Arbeiterbevölkerung geschaffen und übersetzt deren Lebenswelt in eine moderne, zugängliche Sakralarchitektur. Damit gehört St. Theresia zu jenen Bauten, in denen sich die soziale und spirituelle Dimension der Nachkriegsmoderne beispielhaft verdichtet. Heute steht die Kirche unter Denkmalschutz und gilt als bedeutendes Zeugnis des frühen Schaffens von Gottfried Böhm – einer Phase, in der sich bereits die charakteristische Verbindung von expressiver Form, konstruktiver Klarheit und handwerklicher Detaillierung abzeichnet, die sein Werk prägen.

Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Text zuletzt geändert am 10.10.2025

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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Sakralbauten

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