Faulbehälter der Kläranlage Bottrop

Gesamtansicht

Käranlage in der Abenddämmerung

Nachtansicht Faulbehälter

Kläranlage Bottrop

www.route-industriekultur.de

In der Welheimer Mark 158, 46238 Bottrop

1991-1996

Gegenwart

Büro Landschaft Prof. von Reiß
(Landschaftsgestaltung)
JOURDAN & MÜLLER Projektgruppe Architektur und Städtebau
(Kläranlage und Hochbauten)
Hansen und Petersen
(Ausstellungspavillon)

Emschergenossenschaft

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Kläranlage Bottrop

Die Kläranlage Bottrop ist mit einer Kapazität von 1,3 Millionen Einwohnerwerten eine der größten und modernsten Kläranlagen Europas und hat den Umbau des Emschersystems entscheidend vorangebracht. Die Ende 1996 in Betrieb gegangene Anlage reinigt u. a. Haus- und Industrieabwässer aus den Stadtgebieten von Bottrop, Gladbeck, Essen und Gelsenkirchen, die über die Boye und den großen Abwasserkanal parallel zur Emscher zufließen. Zusätzlich wird Wasser aus der Emscher aufgenommen und gereinigt. Eine Aufgabe der Planung war es, die Kläranlage in den regionalen Grünzug C des Emscher Landschaftsparks einzubinden.
Die Anlage wurde 1991 bis 1996 auf einer Fläche von 147.000 m² gebaut, auf der zuvor die 1928 errichtete Emscher Flusskläranlage Bottrop stand. Durch diese riesige Kläranlage floss die gesamte Emscher. Es war dabei jedoch lediglich eine mechanische Abwasserreinigung möglich, gelöste Schmutzstoffe sowie Phosphor und Stickstoff konnten nicht entfernt werden. Die neue Kläranlage reinigt bis zu 8.500 Liter Wasser pro Sekunde. Die zahlreichen Klärbecken bedecken eine Gesamtfläche von 58.000 m².
Die Faulbehälteranlage mit ihren vier weithin sichtbaren, 54 Meter hohen Türmen ist mit einem Gesamtvolumen von 60.000 m³ die größte der Welt. Das bei der Faulung entstehende Klärgas wird zur Stromversorgung der Kläranlage genutzt. In einem eigenen Gaskraftwerk wird soviel Strom erzeugt, dass damit der Bedarf von 6500 Haushalten gedeckt werden könnte.
Am Parkplatz an der Welheimer Mark neben der Einfahrt zur Kläranlage beginnt ein Spazierweg, der um die Anlage herum und über den Emscherdeich bis zur B 224 führt. Einen guten Überblick über die ausgedehnte Beckengruppe bietet der Aussichtshügel, der ebenfalls vom Parkplatz aus erreicht werden kann. Der Hügel besteht unter der Grasnarbe überwiegend aus getrocknetem Klärschlamm.
Zu der gesamten Anlage gehörte auch ein demontierbarer Pavillon, der in der Zeit von 1994-2001 für Ausstellungen zum ökologischen Umbau des Emschersystems diente. Dieser Pavillon erhielt eine Anerkennung des Deutschen Stahl-Preises.

Autor*in: Route Industriekultur / Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 23.06.2009

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