Hohenzollernbrücke, 50667 Köln
Legende für Merkmale
Objekt hat Auszeichnung
Objekt ist denkmalgeschützt
Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
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1907-1911 / 1950er
- keine Angabe -
Franz Schwechten
(Steinbauten)
Fritz Beermann
(Stahlbögen, Konstruktion)
Friedrich Dircksen
(Stahlbögen, Konstruktion)
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Objektanzahl: 2618
50668 Köln
Entfernung: 0.03 km
50679 Köln
Entfernung: 0.35 km
50667 Köln
Entfernung: 0.37 km
50668 Köln
Entfernung: 0.42 km
42897 Remscheid
Die Hohenzollernbrücke ist eine der bekanntesten Eisenbahnbrücken Deutschlands und ein zentrales Infrastruktur- und Stadtbild prägendes Bauwerk in Köln. Sie überspannt den Rhein auf einer Länge von 409 Metern und verbindet den Kölner Hauptbahnhof auf der linken Rheinseite mit dem Bahnhof Köln Messe/Deutz auf der rechten Seite. Neben dem umfangreichen Eisenbahnverkehr dient sie auch Fußgängerinnen und Fußgängern als wichtige innerstädtische Querung.
Das Tragwerk der Brücke besteht aus drei markanten Eisenfachwerkbögen, deren Feldweiten 118, 167 und 122 Meter betragen. Diese Konstruktion folgt der statischen Logik von Stabbogenbrücken und ermöglicht eine leistungsfähige Aufnahme hoher Verkehrslasten bei gleichzeitig vergleichsweise geringer Bauhöhe.
Die Geschichte der Hohenzollernbrücke beginnt mit der 1859 fertiggestellten Dombrücke, die im Zuge des Baus des Kölner Hauptbahnhofs errichtet worden war. Sie verfügte über zwei Gleise, konnte jedoch mit dem rasch zunehmenden Verkehrsaufkommen nicht Schritt halten. Aus diesem Grund wurde sie zwischen 1907 und 1911 durch die Hohenzollernbrücke ersetzt, die als leistungsfähigerer Neubau konzipiert war. Die neue Brücke bestand aus drei parallel geführten Bauwerken, die zusammen vier Eisenbahngleise sowie eine separate Straßenbrücke für den Individualverkehr aufnahmen.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Hohenzollernbrücke durch deutsche Truppen kurz vor Kriegsende gesprengt. Der Wiederaufbau begann unmittelbar nach Kriegsende. Zunächst wurden zwei Gleise provisorisch wiederhergestellt, während der Straßenverkehr dauerhaft aus der Brücke ausgegliedert wurde. In den folgenden Jahren wurde die Brücke sukzessive erweitert: 1959 auf vier Gleise und 1986 bis 1989 im Zuge des Ausbaus des S-Bahn-Netzes auf heute insgesamt sechs Gleise. Für die neuen Gleisanlagen wurde das Tragwerk der Brücke stilistisch dem historischen Original nachempfunden, um die Einheitlichkeit des Bauwerks zu wahren und den denkmalpflegerischen Anforderungen gerecht zu werden.
Ein bedeutender Abschnitt in der jüngeren Geschichte war die Sanierung der älteren Brückenteile in den Jahren 1988/89. Dabei wurden rund 27.000 Einzelbauteile demontiert, aufgearbeitet, neu beschichtet und anschließend wieder eingebaut – ein aufwendiger Eingriff, der zur langfristigen Erhaltung der Substanz beitrug.
Heute ist die Hohenzollernbrücke mit täglich über 1.200 Zugfahrten eine der am stärksten befahrenen Eisenbahnbrücken Europas. Zugleich ist sie ein fester Bestandteil des Kölner Stadtbilds – nicht zuletzt durch ihre Lage in direkter Sichtachse zum Kölner Dom. Die Nutzung durch Fußgänger und Radfahrende sowie die im öffentlichen Raum sichtbaren Liebesschlösser machen die Brücke darüber hinaus zu einem identitätsstiftenden Ort mit hoher Symbolkraft für die Stadt.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Text zuletzt geändert am 22.07.2025
1 Kommentar / Kommentar verfassen
Peter Reinhold schrieb am 31.10.2007 um 19:03
Noch zu erwähnen wäre, daß die Ausrichtung der Brücke exakt zur Mittelachse des Domes gebaut wurde.
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