Raderberggürtel 40, 50968 Köln
Legende für Merkmale
Objekt hat Auszeichnung
Objekt ist denkmalgeschützt
Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
x zum Schließen, hier klicken
1974-1979
Detailsuche mit weiteren Suchkriterien
Objektanzahl: 2597
50968 Köln
Entfernung: 0.98 km
50968 Köln
Entfernung: 1.13 km
Das 24-geschossige Funkhaus des Deutschlandradios in Köln, errichtet zwischen 1974 und 1979 nach Plänen von Gerhard Weber, ist mit 102 Metern Höhe das markanteste Hochhaus im Kölner Süden und zählt zu den 100 höchsten Gebäuden Deutschlands. Nach dem Abriss des benachbarten Turms der Deutschen Welle markiert es die höchste bauliche Landmarke im Umfeld.
Architektonisch herausragend ist die innovative Hängekonstruktion des Hochhauses – ein Verfahren, das dem Brückenbau entlehnt ist. Zunächst wurde ein zentraler, 100 Meter hoher Stahlbetonkern errichtet, an dem über eine Dachkragkonstruktion die einzelnen Geschosse geschossweise abgehängt wurden. In den geneigten Dachträgern sind die tragenden Stahlseile verankert, an denen die Etagen „hängen“. Diese bautechnisch anspruchsvolle Konstruktion wurde vollständig von oben nach unten realisiert.
Der Gebäudekomplex gliedert sich in den Turm mit Redaktions- und Büronutzung sowie einen Sockelbau, der unter anderem den renommierten Kammermusiksaal, modern ausgestattete Studios und die zentrale Nachrichtenredaktion beherbergt. Der Kammermusiksaal mit seiner exzellenter Akustik knüpft an Webers bedeutende Kulturbauten der 1950er-Jahre an und ist bis heute ein hochgeschätzter Veranstaltungsort für Konzerte und Aufzeichnungen.
Das Funkhaus ist ein Spätwerk des Bauhaus-Schülers Gerhard Weber und wurde 2024 als Gesamtensemble unter Denkmalschutz gestellt. In den vergangenen Jahren wurde der Bau im laufenden Betrieb umfassend technisch aktualisiert – inklusive Schadstoffsanierung, Brandschutzmaßnahmen und Infrastrukturmodernisierung. Ab 2025 beginnt eine langjährige, abschnittsweise angelegte Sanierungsphase bis 2036, die auf einer nachhaltigen Lebenszyklusanalyse basiert und den gesamten Komplex zukunftsfähig machen soll. Parallel dazu ist eine städtebauliche Transformation des angrenzenden ehemaligen Deutsche-Welle-Areals geplant, auf dem künftig Wohnbauten entstehen sollen.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 20.05.2025
0 Kommentare / Kommentar verfassen
Kategorien:
Ingenieurbau » Tragwerk
Ingenieurbau » Türme
Architektur » Gewerbebauten » Technische Gebäude
Architektur » Gewerbebauten » Verwaltungs-/Bürogebäude