Kirchplatz 3, 48691 Vreden
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11. Jh. / 15. Jh. (Umbau) / 1952-57 (Wiederaufbau)
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Objektanzahl: 2520
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Die ehemalige Stiftskirche St. Felicitas in Vreden gründet auf einem vielleicht bereits im 9. Jahrhundert errichteten Vorgängerbau. Im dritten Viertel des 11. Jahrhunderts wurde anstelle des Gründungsbaus eine Saalkirche mit Querhaus, Chorjoch und Apsis geschaffen.
Im Zuge dessen wurde an die Mitte des 11. Jahrhunderts errichtete vierjochige Hallenkrypta von drei Schiffen Breite im Osten eine zweijochige Krypta angefügt. Die westliche, ältere Krypta ist ein frühes Zeugnis für Gratgewölbe zwischen Gurtbögen. Auch die deutlich höher liegende Außenkrypta im Osten ist zwischen Gurtbögen gratgewölbt, beide wurden nach Kriegszerstörung wiederhergestellt.
Zahlreiche Umbauten zeichnen das Äußere des Bruchstein-Kirchenbaus aus: Das Langhaus wird durch die romanischen Werkstein-Strebepfeiler an der Nord- und Westseite sowie die gotischen Strebepfeiler aus Backstein im Süden bestimmt. Lediglich an der Westfassade sowie am Querhaus sind die romanischen Rundbogenfenster erhalten; das Langhaus wird durch Maßwerkfenster belichtet. Der gotische Chor – nach Kriegszerstörungen wiederaufgebaut – weist leicht spitzbogige Fenster und gestufte Strebepfeiler auf, die darunter liegende Krypta zeigt kleine gotische Fenster.
Besonders hervorzuheben ist das reich dekorierte Stufenportal, welches im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts in das nördliche Querhaus eingelassen wurde und damit deutlich aus dem weitgehend schlichten Äußeren des Baus hervortritt. Von der kriegszerstörten Georgskirche wurde das fünffach gestufte Portal in St. Felicitas übertragen. Die detailreich gearbeitete Bauplastik zeigt sich in Blattranken in den Gewänden, Friesen mit pflanzlichen und tierischen Motiven, Blattkapitellen und dem Tympanon, welches Christus mit den vier Evangelistensymbolen zeigt.
Das Innere von St. Felicitas wird maßgeblich durch die Gliederung des romanischen Baus gekennzeichnet. Die vier quadratischen Langhausjoche sind rippengewölbt und durch Gurtbögen voneinander getrennt. Diese liegen auf Halbsäulenvorlagen mit unterschiedlich gestalteten Kapitellen (mit Voluten und Reliefs, sowie Blatt- und Würfelkapitelle) auf. Das Querhaus ist kreuzgratgewölbt. Die Wölbung des gesamten Innenraums wurde nach dem Krieg dem ursprünglichen Gewölbe entsprechend erneuert. Im Chor befinden sich Kopfkonsolen, die aus der Georgskirche dorthin übertragen wurden.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 28.11.2022
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Architektur » Öffentliche Gebäude » Sakralbauten