Wilhelm Riphahn (1889-1963)
Wilhelm Riphahn gilt als wichtiger Vertreter des Neuen Bauens der 1920er Jahre. Bedeutende Kölner Bauten wurden nach seinen Entwürfen errichtet. 1889 wurde er als Sohn eines Bauunternehmers in Köln geboren. Nach dem Besuch der Kölner Baugewerkschule studierte er an den Technischen Hochschulen in München, Berlin und Dresden. 1913 kehrt er nach Köln zurück und begann dort vor allem Wohn- und Geschäftshäuser zu bauen.
1913 hatte die GAG (Gemeinnützige Aktiengesellschaft für Wohnungsbau) den Architekten Caspar Maria Grod mit dem Bau der Kölner Siedlung Bickendorf I beauftragt. Als Riphahn 1916 in dessen Büro eintrat, setzte er den Bau der Siedlung fort und realisierte in den Jahren 1922–28 die Siedlung Bickendorf II. Die Anlage bezeugt den Übergang von kleinteiliger Wohnhausarchitektur zur architektonischen Großform der Siedlungsarchitektur.
Ein Höhepunkt dieses Siedlungstyps im Stil des Neuen Bauens bilden sicherlich der Blaue Hof und die Weiße Stadt in Köln-Buchforst, die 1926/27 und 1929/32 in mehreren Bauphasen nach Plänen von Riphahn und Grod errichtet wurden. Im Zentrum der gartenstädtisch geprägten Siedlung befindet sich die Pfarrkirche St. Petrus Canisius, Riphahns einziger Sakralbau.
Neben Wohnbauten entwarf Riphahn auch Bauwerke für Verkehr und Wirtschaft. 1923/1924 baute er am Rhein das Panorama-Restaurant Bastei auf den Fundamenten eines preußischen Festungsturms. Nach 1945 wurde er mit Planungen für den Wiederaufbau Kölns beauftragt. Riphahn zeichnet sich verantwortlich für den Wiederaufbau der Mülheimer Brücke. Er entwarf die Wohn- und Geschäftshäuser auf der von ihm geplanten neuen Hahnenstraße (Ost-West-Achse zwischen Rudolfplatz und Neumarkt). In den Jahren 1953-57 erfolgte der Neubau der Oper nach Plänen Riphahns; 1962 folgte das Schauspielhaus. Wilhelm Riphahn starb ein Jahr darauf.
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