Erbhof, 44791 Bochum
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Objekt hat Auszeichnung
Objekt ist denkmalgeschützt
Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
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1909-1921 (Sanierung 2020-2023)
Gemeinnütziger Wohnungsverein zu Bochum eG (GWV)
(vormals Beamtenwohnungsverein Bochum)
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Objektanzahl: 2597
44791 Bochum
Entfernung: 0.19 km
44791 Bochum
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44339 Dortmund
Die zwischen 1909 und 1921 im Stil des Reformwohnungsbaus errichtete, heute denkmalgeschützte Siedlung Erbhof liegt nördlich der Bochumer Innenstadt und stellt ein bedeutendes architektonisches Zeugnis der Reformbewegung dar.
Die aus drei Häuserblöcken bestehende Gesamtanlage wurde von den Berliner Architekten Paul Mebes (1872–1938) und Paul Emmerich (1876–1958) im Auftrag des Beamtenwohnungsvereins Bochum entworfen. Die Siedlung umfasst insgesamt 35 Häuser mit etwa 200 Wohneinheiten auf einer Gesamtwohnfläche von über 17.000 Quadratmetern. Charakteristisch ist die Gruppierung der Gebäude um drei goßzügige Grünflächen, wodurch kleinteilige Wohnblöcke entstehen, die in ihrer Anordnung und Gliederung städtebaulich einen markanten Kontrast zum benachbarten Villenviertel bilden.
Die drei- bis viergeschossigen Gebäude der Siedlung zeichnen sich durch eine abwechslungsreiche, jedoch stringente und formal ähnliche Gestaltung aus. Die Fassaden sind überwiegend verputzt und weisen einen reduzierten Einsatz ornamentaler Elemente auf. Die Schmuckformen sind insbesondere um Fenster, Türen und Giebelflächen sichtbar. Darüber hinaus werden verschiedene architektonische Formen wie Gauben, Erker, Risalite und angedeutete Turmbauten genutzt, um den einzelnen Blöcken und Gebäudeteilen eine individuelle Gestaltung zu verleihen. Ein markantes architektonisches Detail der Häuser ist die Verwendung von schiefergedeckten Steilmansardendächern im zweiten und dritten Obergeschoss, die optisch einen fließenden Übergang zwischen Dach- und Fassadenflächen schaffen. Einzelne Gebäudeteile sind ebenfalls mit Schiefer verkleidet und weisen differenzierte Ornamentierungen auf, welche die gestalterische Qualität der Anlage unterstreichen.
Zwischen 2020 und 2023 erfolgte eine umfassende, denkmalgerechte Sanierung der Siedlung. Im Zuge der Renovierungsarbeiten wurden unter anderem die Fassaden nach einem einheitlichen Farbkonzept in blassen erd- und pastellfarben gestaltet sowie sämtliche Schieferflächen erneuert, die den historischen Charakter der Anlage bewahren.
Begleitend zur Gebäudesanierung wurde das Wohnumfeld umfassend angepasst und aufgewertet. Vorgärten und Eingangsbereiche wurden durch Neupflasterung und Begrünung umgestaltet, neue Müllplätze geschaffen und Maßnahmen zur Barrierefreiheit umgesetzt. Innenhöfe erhielten neue Aufenthaltsbereiche, Spielplätze sowie Fahrrad- und Lastenradstellplätze. Die Eingriffe integrierten zudem ökologische Maßnahmen wie Flächenentsiegelung und Regenwasserrückhaltung.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 13.06.2025
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Kategorien:
Architektur » Wohnbauten » Mehrfamilienhäuser/Wohnsiedlungen