Inselbogen 38, 48151 Münster
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2021-2023
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Objektanzahl: 2603
48151 Münster
Entfernung: 0.54 km
48153 Münster
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48149 Münster
Der vom Münsteraner Planungsbüro Hartig Meyer Wömpner Architekten realisierte Neubau des Stadtbads Süd (auch Südbad) in Münster zeichnet sich durch eine reduzierte Formensprache und eine zeitgenössisch moderne Bau- und Betriebsweise aus.
Trotz der zeittypischen Unterschiede der Baustile geht der Neubau bewusst einen Dialog mit dem historischen Umfeld der denkmalgeschützten Gartenstadtsiedlung „Grüner Grund“ ein. Die beruhigte Atmosphäre der Siedlung wird in der Architektursprache des in Sichtbetonfertigteilen ausgeführten Bades zeitgemäß interpretiert und baulich erweitert.
Die klare städtebauliche Setzung des Gebäudes bildet den räumlichen Abschluss für den nach Süden geöffneten Freiraum der Gartenstadtsiedlung. Die Hauptfassade des Südbads nimmt über eine Arkadenbildung und der formalen Annäherung an die Bogenform Bezug zu den Kopfbauten des historischen Ensembles auf. Der vorgelagerte Außenraum lädt sowohl Nutzer*innen des Bades, als auch Anwohnerinnen der Siedlung gleichermaßen zum Verweilen ein und führt den Charakter des „Grünen Grunds“ fort. Die Freiraumplanung berücksichtigt dabei erhaltenswerte Bestandsbäume, die in das Gesamtkonzept eingebunden wurden.
Der eingeschossige Baukörper wirkt durch die kompakte und gegenüber dem umliegenden Straßenniveau um 1,70m angehobene Bauweise städtebaulich als Solitär. Die großzügige Treppenanlage vermittelt vom Straßenraum zum zurückversetzten Haupteingang, vor dem ein überdachter Platz entsteht.
Die klinker- und betonsichtige Fassade des als Skelettbau in Stahlbetonbauweise ausgeführten Gebäudes gewährleistet durch großformatige Fensterflächen vielfältige Blickbeziehungen zwischen Schwimmbad und Stadtraum. Die hochformatigen Fensterflächen kontrastieren die betonsichtige Fassade, die aufgrund der angedeuteten Bogenform und Bautiefe körperlich und rhythmisch wirkt.
Im Inneren ist die Struktur durch klare Raumtrennungen und reduzierte Verkehrswege gekennzeichnet, wodurch eine gute Orientierung und Erschließung im Gebäude gewährleistet wird. Der Hauptraum der Schwimmhalle öffnet sich großzügig über raumhohe Verglasungen zum Freiraum der Gartenstadtsiedlung, die Nordausrichtung der Fassade ermöglicht den Verzicht auf Sonnenschutzeinrichtungen.
Im Untergeschoss befinden sich die gesamte technische Infrastruktur, Lagerflächen sowie Werkstätten, wodurch die Funktion des Erdgeschosses rein auf die Schwimmangebote und notwendigen Nebenräume fokussiert ist. Die Wahl der Materialien orientiert sich an Prinzipien der Beständigkeit, wobei Sichtbeton, Glas und Keramik dominieren. In Kombination mit der Fertigteilbauweise, die nicht nur Präzision und einen hohen Vorfertigungsgrad ermöglicht, sondern auch wirtschaftliche Vorteile bietet, ist die Materialwahl zeitlos. Dies unterstreicht die architektonische Klarheit und die funktionale Zweckmäßigkeit des Gebäudes.
Auszeichnungen:
Architekturpreis Münster-Münsterland 2023, Auszeichnung
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 01.07.2025
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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Sportbauten