Am Herrenwingert, 53347 Alfter
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2021-2024
Königs Architekten
MO Architekten Moritz + Krause PartGmbB
(Leistungsphasen 6-8)
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Objektanzahl: 2618
53347 Alfter
Entfernung: 0.13 km
53332 Bornheim
Entfernung: 2.17 km
53347 Alfter
Entfernung: 2.74 km
53113 Bonn
Entfernung: 3.01 km
Die vom Kölner Planungsbüro Königs Architekten entworfene Sport- und Kulturhalle Alfter bildet gemeinsam mit der Neugestaltung des Platzes „Am Herrenwingert“ das Kerngebiet der baulichen Entwicklung der Ortsmitte der Gemeinde im Rhein-Sieg-Kreis.
Die multifunktionale Halle mit begehbarer Dachfläche versteht sich dabei nicht als Solitär, sondern als integrativer Bestandteil eines Stadterneuerungsprozesses mit Vorbildcharakter für eine nachhaltige, nutzungsgemischte und bürgernahe Kommunalentwicklung. Der Neubau wurde im Jahr 2024 fertiggestellt und dient aufgrund des vielfältigen Innen- und Außenraumangebotes als öffentlicher Treffpunkt für Bildungs-, Kultur-, Sport- und Gemeindezwecke.
Architektonisch zeichnet sich die als hybride Konstruktion aus Ortbeton und vorgefertigten Holzbauteilen errichtete Halle durch eine klare Gliederung in drei Ebenen aus: eine abgesenkte Hallenebene mit Sportfeld, ein Foyer mit Tribüne und Quartierscafé auf Straßenniveau sowie ein öffentlich zugängliches Dach. Die Dachnutzung ersetzt einen ehemaligen Bolzplatz und verdichtet vielfältige Bewegungsangebote ohne zusätzlichen Flächenverbrauch. Städtebaulich gliedert sich die Halle durch ihre Absenkung und die auskragenden Dachüberstände harmonisch in die Höhenprofile der Umgebungsbebauung ein. Die umlaufend raumhohe Verglasung unterstreicht die Offenheit des Gebäudes und sorgt für eine ausreichende Belichtung der Gebäudetiefe ohne zusätzliche Oberlichter.
Das Gebäude ruht auf einem straßenseitig betonten Stahlbetonsockel, der den abgesenkten Sportbereich aufnimmt und als Fundament für das außenliegende Holztragwerk fungiert. Das hölzerne Tragwerk basiert auf insgesamt 22 V-förmigen Stützen, welche die 24 Meter überspannenden Fachwerkträger aus Baubuche und das Dach aus Brettsperrholzelementen tragen. Die Skelettkonstruktion wird über innenliegende Stahlbetonkerne ausgesteift, in welchen die Nebenräume angeordnet sind. Die gewählte Konstruktionsweise aus verschiedenen Holzwerkstoffen erlaubt besonders schlanke Querschnitte und reduziert so das Konstruktionsvolumen, ohne die Tragfähigkeit einzuschränken. Auf diese Weise wirkt die Konstruktion trotz der Dachlast und der Anforderungen an die Erdbebensicherheit leicht und offen.
Auch energetisch erfüllt der Bau hohe Standards. Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe versorgt die Fußbodenheizung, eine mechanische Lüftungsanlage gewährleistet die Luftqualität bei hoher Belegung. Die großzügigen Dachüberstände wirken verschattend und schützen die Holzkonstruktion vor Witterungseinflüssen. Eine Dreifachverglasung mit hoher Dämmwirkung reduziert Wärmeverluste.
Die Halle wurde vollständig mit dem Gedanken der Kreislauffähigkeit geplant. Die Holz-, Stahl- und Glaselemente wurden so eingesetzt, dass sie weitestgehend rückbaubar und trennbar bleiben. Der konstruktive Einsatz von Klebeverbindungen wurde bewusst vermieden, um das Gebäude möglichst sortenrein demontierbar zu gestalten. Damit trägt es nicht nur funktional, sondern auch ökologisch zur Transformation des Ortszentrums bei.
Auszeichnungen:
Holzbaupreis Eifel 2024
Deutscher Holzbaupreis 2025 (Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister)
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Text zuletzt geändert am 26.08.2025
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Architektur » Öffentliche Gebäude » Sportbauten
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