Clemens-August-Straße, 59269 Beckum
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1134 erwähnt / 14. Jh. / 2. Hälfte 15. Jh.
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Beckum
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Die spätgotische katholische Propsteikirche St. Stephanus und Sebastian in Beckum wurde erstmals 1134 erwähnt. Von der fünfjochigen Hallenkirche mit einem einjochigen Chor im 5/8 Schluss sind drei Vorgängerbauten nachgewiesen (ein karolingischer Bau von um 785, im 10/11. Jh. vergrößert und Ende des 12. Jh. durch Neubau ersetzt).
Der heutige Kirchenbau wurde nach der Gründung des Stifts begonnen (Stiftskirche 1267-1811) und in zwei Phasen erbaut: Der Chor und das östliche Joch unter einem Quersatteldach wurden bis Mitte des 14. Jahrhunderts errichtet; wohl ab der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts bis 1516 wurde die Halle an den romanischen Westturm angefügt und gleichzeitig der Turm erhöht. Die zweigeschossige drei Joche umfassende Sakristei an der Nordseite wurde um 1470 ergänzt. Das Turmoktogon mit dem schiefergedeckten barocken Schweifdach wurde in den Jahren 1755-57 aufgestockt. In den 1960er-Jahren wurde St. Stephanus und Sebastian umfangreich renoviert.
Der schlichte Außenbau ist durch gestufte Strebepfeiler und ein umlaufendes Sohlbankgesims gegliedert. Der Chor wird durch zweibahnige Maßwerkfenster belichtet, das Langhaus durch dreibahnige Fischblasenfenster; im östlichen Langhausjoch sind vierbahnige Maßwerkfenster mit Vier- und Fünfpässen eingelassen. Im Turmobergeschoss befinden sich gotische Schallarkaden mit zweibahnigen Maßwerkfenstern, die übrigen Öffnungen im Turm sind weitgehend zugemauert.
Auf der stadtzugewandten Nordseite der Kirche liegt das Hauptportal: ein Doppelportal unter einem großen Spitzbogen mit einem stark profilierten Gewände. Das Tympanon ist mit einer Madonna vor verblendetem Maßwerk versehen.
Der Innenraum der Propsteikirche wirkt trotz der langen Bauzeit einheitlich. Die hohe weite Halle wird von einem Kreuzrippengewölbe überspannt (im Chor sind die Rippen mit einem Birnstabprofil verziert), welches auf kräftigen Rundpfeilern ruht. Die Halle wurde von Ost nach West errichtet. Dabei sind die beiden Bauabschnitte noch am Langhausjoch im Osten zu erkennen: Das Joch ist größer, die Fenster sind nicht axial angeordnet. Im Süden des Chors wurde eine neugotische Kapelle ergänzt.
Erhalten ist ein Taufstein des 13. Jahrhunderts aus Sandstein mit einem reichen figürlichen Bildprogramm. Der sogenannte Prudentiaschrein (um 1230, seit 1881 der Märtyrerin Prudentia gewidmet), in dem ursprünglich die Reliquien der Kirchenpatrone Stephanus und Sebastian wie auch des hl. Fabian aufbewahrt wurden, zählt zu den größten und qualitativ hochwertigsten Schreinen Westfalens. Der Schrein aus vergoldetem Silber und Kupfer über einem Kern aus Eichenholz zeichnet sich durch seinen architektonischen Aufbau und Dekor aus und ist mit figürlichen Darstellungen versehen.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 26.01.2015
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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Sakralbauten