Eresburgstr. 33, 34431 Marsberg
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1247 erwähnt / 1773 (Renovierung) / 1878-81 (Restaurierung)
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Objektanzahl: 2504
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Die katholische Kirche St. Nikolaus in Obermarsberg wurde 1247 erstmals erwähnt und zählt zu den bedeutendsten Bauten der frühen Gotik Westfalens. Der Bau des Chores wurde wahrscheinlich gegen Mitte des 13. Jahrhunderts begonnen.
Die Einschrift am Triumphbogen bezeichnet das Jahr 1773 als Zeitpunkt einer Renovierung. Nach mehrfacher Zerstörung des Turmdachs im 17. und 18. Jahrhundert musste dieses wiederhergestellt werden. 1878-81 sowie erneut in den Jahren 1965-70 und 2008 wurde die Nikolaikirche restauriert.
Die gotische Hallenkirche weist eine Länge von zwei Jochen auf. An das Mittelschiff schließt sich ein leicht längsrechteckiger Hauptchor an, die Seitenschiffe mit querrechteckigen Jochen enden in gerade abgeschlossenen Nebenchören. Die Westseite von St. Nikolaus ist mit einem achteckigen Turm versehen, der polygonal aus der Wand hervortritt und so das Westportal betont. Ein Satteldach ersetzt seit der Restaurierung 1878-81 das barocke Mansardendach.
Am Übergang von Chor zum Langhaus wird der Wechsel von Früh- zu Hochgotik deutlich, dennoch wird unter anderem durch den durchgehenden zweizonigen Wandaufbau ein geschlossener Gesamteindruck vermittelt. Der östliche Teil des Außenbaus ist mit Schmuckformen wie Blendarkaden, Lisenen und Rundbogenfriesen gegliedert. Das Langhaus und der Westteil mit seinen hohen Maßwerkfenstern und pilasterähnlichen Strebepfeilern sind deutlich weniger aufwendig gestaltet.
Betreten wird die Kirche durch ein aufwendig verziertes Säulenportal mit der Figur des heiligen Nikolaus‘ und Kapitellen mit Pflanzen und Fabelwesen, weshalb die Südseite als Schauseite bezeichnet wird. Die Nordseite hingegen ist schlichter ausgeführt. An der Nordwestecke des Kirchenbaus befindet sich ein polygonaler Treppenturm.
Der Innenraum wölbt sich über runden Pfeilern in Kreuzrippen und ist längs ausgerichtet. Massive Dreivierteldienste tragen die Gurt- und Scheidbögen. Die schmalen Seitenschiffe sind im Norden mit einem spitzen Tonnengewölbe, im Süden mit einem 5/8 Gewölbe versehen. Auch in der bauplastischen Ausstattung des Innenraums wird deutlich, dass der östliche Bauabschnitt der ältere ist: Der Chorbogen und das östliche Gewölbe setzen niedriger an als der Westteil, die detailliert ausgeführten verschlungenen Blattkapitelle variieren in der Ausarbeitung von denen im Westen mit ihrer Kelchform mit aufgesetzten Blättern und Atlantenfiguren unter den Konsolen.
In der deutschen Sakralarchitektur des 13. Jahrhunderts ist die Nikolauskirche einzigartig. Die Hallenkirche zeichnet sich insbesondere durch den ungewöhnlichen Grundriss und das Zusammenspiel von regionalem Bauschmuck mit international rezipierten gotischen Architekturformen (z. B. Maßwerkform) aus.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 04.09.2012
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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Sakralbauten