© Foto: Raimond Spekking; Lizenz: CC BY-SA 4.0
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© Foto: Maximilian Schönherr; Lizenz: CC BY-SA 4.0
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Eifelwall 5, 50674 Köln
Legende für Merkmale
Objekt hat Auszeichnung
Objekt ist denkmalgeschützt
Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
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2016-2021
Waechter + Waechter Architekten BDA PartmbB
(Architektur)
Werner Sobek AG
(Fassade)
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Objektanzahl: 2605
50937 Köln
Entfernung: 0.54 km
50937 Köln
Entfernung: 0.57 km
50677 Köln
Entfernung: 0.69 km
50931 Köln
Entfernung: 0.83 km
53125 Bonn
Der nach Plänen von Waechter + Waechter Architekten aus Darmstadt realisierte Neubau des Historischen Archivs mit Rheinischem Bildarchiv der Stadt Köln entstand als bauliche Reaktion auf den tragischen Einsturz des Kölner Stadtarchivs im Jahr 2009.
Das im Jahr 2021 eröffnete Archivgebäude am Eifelwall musste komplexen funktionalen, klimatischen und gestalterischen Anforderungen auf hohem Niveau gerecht werden.
Zentrales Element desEntwurfs ist die gestalterische und funktionale Zweiteilung des Gebäudes. Im Inneren Bereich steht ein kubischer Magazinbau als Hochpunkt, der von einem homogen verglasten, dreigeschossigen Mantelbau umgeben wird. Diese Zweiteilung spiegelt zugleich eine klare funktionale Trennung wider: Der zentrale Gebäudeteil ist das eigentliche Archiv – ein fensterloser und massiver Kubus, der eine hermetische Lagerung der Bestände ermöglicht. Der fensterlose Aufbau in Stahlbetonbauweise erlaubt eine besonders präzise Klimakontrolle und sichert optimale Bedingungen für die Langzeitkonservierung der Archivalien. Umlaufend wird der Archivteil von einem flacheren Gebäudeteil umschlossen.
Diese den Archivbau umfassende Mantelbebauung erfüllt die öffentlichen, administrativen und repräsentativen Funktionen des Archivs. Hier sind Büros, Werkstätten, Labore sowie öffentliche Lesesäle angeordnet. Die Mantelbebauung zeichnet sich durch eine umlaufend rhythmisierte und gerasterte Fassadengestaltung aus, welche durch feingliedrige Fassadenelemente aus bronzenen Lamellen geprägt ist. Die Lamellenkonstruktion dient als effektiver Sonnenschutz, der die Räume vor direkter Sonneneinstrahlung schützt und sorgt zugleich für eine dynamische Licht- und Schattenwirkung im Gebäudeinneren. Das Material Bronze verweist hierbei in symbolischer Weise auf historische Kontinuität, da es als prägendes Material einer kulturellen Epoche zugleich zeitlos und historisch konnotiert ist.
Der Innenraum wird von einem offenen, lichtdurchfluteten Foyer, großzügigen Innenhöfen, einer hochwertigen Ausstattung aus weiß geölter Douglasie und durchdachtem Beleuchtungskonzept bestimmt. Das Zusammenspiel aus hochwertigen Materialien, präzisen Detailausführungen und dem subtilen Einsatz von Tageslicht spricht für den qualitativen Anspruch, der über die Nutzung als Archiv hinausgeht.
Die klimatischen Anforderungen an die Archivräume wurden durch ein spezielles Klimakonzept erfüllt. Dazu zählt die schwere Massivbauweise aus Stahlbeton, die aufgrund ihrer hohen thermischen Speicherfähigkeit die Schwankungen der Innenraumtemperatur reguliert. Weiterhin wurden sämtliche Innenflächen diffusionsoffen gestaltet, wodurch Feuchtigkeitsschwankungen in der Raumluft deutlich gemildert werden können. Um die notwendige thermische Stabilität zu gewährleisten, verfügen die Außenwände sowie die Dachflächen über eine zusätzliche Bauteilaktivierung, bei der wasserführende Rohrsysteme in den massiven Bauelementen integriert sind. Diese Konstruktion ermöglicht eine gleichmäßige und schonende Kühlung beziehungsweise Beheizung der Archivräume. Hierbei wurde eine Kombination regenerativer Techniken umgesetzt, darunter eine Wärmepumpenanlage, eine Brunnenanlage zur saisonalen Temperierung sowie ein Eisspeicher, der als Wärme- und Kälteenergiespeicher dient.
Dieser Speicher erlaubt eine effiziente Nutzung der gespeicherten Energie sowohl zur Beheizung im Winter als auch zur Kühlung im Sommer. Das gesamte Klimasystem basiert somit auf einem integrativen Zusammenspiel aus passiver Bauweise, effizienter Technologie und ressourcenschonender Nutzung natürlicher Energien.
In der Gesamtbewertung erfüllt das Gebäude nicht nur die vielfältigen Anforderungen an eine zeitgemäße Archivierung, sondern vermittelt durch seine transparente Gestaltung eine starke kulturelle und gesellschaftliche Präsenz, die das Archiv als Ort des Wissens und der Begegnung für eine breite Öffentlichkeit öffnet.
Auszeichnungen:
German Design Award 2023, Special Mention Excellent Architecture
ICONIC AWARD 2022: INNOVATIVE ARCHITECTURE
Kölner Architekturpreis 2024 (kap - KKV, BDA Köln, DWB, AFR), Auszeichnung
Architekturpreis NRW 2024 (BDA NRW), Auszeichnung
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 02.07.2025
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Kategorien:
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