Friedensplatz, 46045 Oberhausen
1924-26
Eduard Jüngerich Stadtbaumeister Ludwig Freitag
- keine Angabe -
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Von 1854 bis 1902 war an der Stelle des heutigen Friedensplatzes die Styrumer Eisenindustrie AG angesiedelt - mitten in der Stadt. Nachdem die Hütte in Konkurs gegangen und abgerissen worden war, schuf der Stadtplaner Eduard Jüngerich einen 50 mal 180 Meter großen, axialen Schmuckplatz, den Industrieplatz.
Das Amtsgericht, 1907 im Neo-Renaissance-Stil im Norden des Platzes errichtet, war typisch für den Stil der Staatsbauten des kaiserlichen Deutschland und spiegelt zugleich das gestiegene Repräsentationsbedürfnis der Stadt. Um Kaiser Wilhelm II. zu ehren, benannte man den Platz damals in "Kaiserplatz" um.
Mit Ende des Kaiserreichs hieß der Platz wieder Industrieplatz. Damals wurden auch die vier Platanenreihen gepflanzt.
1924-1927 entstanden im Westen und Osten des Platzes Reichsbank und Polizeipräsidium. Eduard Jüngerich und Ludwig Freitag planten das Polizeipräsidium als langgestrecktes Backsteingebäude mit Walmdach. Die Fassade ist zum Friedensplatz hin durch zwei aufwändige Portale gegliedert. Beide Eingänge haben reich gestaltete Gewände und Stürze. Im Gebäude ist die originale Innenausstattung erhalten.
Der von Jüngerich und Freitag 1926 geschaffene neue Industrieplatz war ein rechteckiger Platz von 180 x 50 Meter. Die mittige, langgestreckte Rasenfläche wurde durch die Anpflanzung von zwei doppelten Platanenreihen akzentuiert. Diese Platanen – in den Folgejahren zu Dachplatanen beschnitten – bilden bis heute das prägende Grundgerüst des Stadtplatzes.
Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte Oberhausen dann ein Zeichen: Friedensplatz lautet nun sein Name. 1955 sorgte der Bau des Europahauses von Hans Schwippert im Süden für die vollständige Fassung des Platzes, der in den 1980er Jahren vom Autoverkehr befreit wurde.
Autor*in: Route Industriekultur/ Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 31.03.2008
2 Kommentare / Kommentar verfassen
Klaus M. Schmidt-Waldbaue schrieb am 07.06.2013 um 21:19
Der Friedensplatz wurde 1924 bis 1926 angelegt. Bis 1903 stand dort noch ein Stahlwerk. Während der Ruhrbesetzung war dort ein Mitlitärlager der Besatzer. Erst nach Ende der Ende der Ruhrbesetzung konnte die städtebauliche Entwicklung beginnen.
Klaus M. Schmidt-Waldbauer schrieb am 10.05.2024 um 16:33
2. Kommentar 10 Jahre später: Bemerkenswert ist, das die Stadt Oberhausen das Polizeipräsidium am Friedensplatz sozusagen schlüsselfertig für eine Landesbehörde baute.
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