Siedlungen Klapheckenhof

Siedlung Klapheckenhof, Schrägluftbild aus Blickrichtung Nordwesten

Siedlung Klapheckenhof, Schrägluftbild aus Blickrichtung Osten

Siedlung Klapheckenhof, Schrägluftbild aus Blickrichtung Osten

Siedlung Grawenhof, Schrägluftbild aus Blickrichtung Osten

Siedlungen Klapheckenhof

Siedlungen Klapheckenhof

Siedlungen Klapheckenhof

Siedlungen Klapheckenhof

Siedlungen Klapheckenhof/Grawenhof

Klapheckenhof/Grawenhof, 45883 Gelsenkirchen

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IconObjekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet

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denkmalgeschütztes Objekt

1870-73 (Klapheckenhof), 1885 (Grawenhof)

- keine Angabe -

- keine Angabe -

Gewerkschaft Zeche Wilhelmine Victoria

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Siedlungen Klapheckenhof/Grawenhof

Die Entwicklung der Gelsenkirchener Zeche Wilhelmine Victoria und der zugehörigen Werkssiedlungen Klapheckenhof und Grawenhof veranschaulicht die Frühphase des betriebseigenen Wohnungsbaus im Ruhrgebiet. Nach ersten erfolgreichen Probebohrungen gründete sich 1855 die Gewerkschaft Wilhelmine Victoria, die ab den 1860er Jahren die Kohlenförderung aufnahm. Mit dem Bau des zweiten Schachtes (1872–1876) entwickelte sich die Zeche zu einem leistungsfähigen Großbetrieb. Der rasch steigende Wohnraumbedarf führte bereits ab 1870 zur Planung und Errichtung der Siedlungen Klapheckenhof und Grawenhof, die zu den frühesten Werkssiedlungen Gelsenkirchens zählen.

Die Siedlung Klapheckenhof entstand zunächst in drei streng parallelen Reihen aus jeweils zehn seriell gereihten Häusern einheitlicher Typologie. Die baulich verwandte Siedlung Grawenhof besteht hingegen aus nur einer Häuserreihe und wurde ab 1885 südlich der Anlage ergänzt. Die Siedlungsstruktur folgt einem klaren funktionalen Raster aus schmalen Reihenhauszeilen mit Kreuzgrundriss und halboffenem Innenhof, einer beidseitigen Gassenerschließung sowie einer Abfolge von Selbstversorgergärten zwischen den Reihen.

Die eineinhalbgeschossigen Gebäude sind einheitlich in Ziegelbauweise errichtet und weisen den charakteristischen Kreuzgrundriss mit vier jeweils rund 65 m² großen Wohnungen auf, die über separate Eingänge erschlossen werden. Die tief heruntergezogenen Satteldächer und die eingeschossigen seitlichen Stallanbauten prägen die frühe Typologie des Zechenhauses im Ruhrgebiet. Die hygienische und technische Ausstattung entsprach dem Standard des 19. Jahrhunderts; bis zur umfassenden Modernisierung nach 1913 und 1920 verfügten die Wohnungen über keine eigenen Sanitärbereiche und Wasseranschlüsse. Insgesamt umfasst das Ensemble beider Siedlungen 206 Wohneinheiten für Beschäftigte und deren Familien.

Mit dem Übergang der Zeche an die Hoesch AG und dem Ende der werkgebundenen Wohnraumversorgung setzte ab den späten 1970er Jahren ein umfassender Transformationsprozess ein. Die ab den 1980er Jahren vorangetriebene Privatisierung führte zu einer deutlichen Eigentümerdurchmischung und zu zahlreichen individuellen Modernisierungen, die die ursprünglich ziegelsichtige Erscheinung in Teilen stark veränderten. Um die historischen Qualitäten zu sichern, wurden eine Erhaltungs- und eine Gestaltungssatzung eingeführt. Während die drei ältesten Straßenzüge des Klapheckenhofs heute unter Denkmalschutz stehen, ist der baulich entsprechende Grawenhof bislang nicht geschützt.

Trotz vielfältiger Eingriffe bleibt die ursprüngliche Ordnung der Siedlung klar erkennbar. Die parallelen Hausreihen, die Gärten als funktionale Zwischenräume der Selbstversorgung und der serielle Rhythmus der Baukörper gelten als bedeutende Beispiele frühindustrieller Siedlungskultur im Ruhrgebiet. Sie bilden zentrale Referenzen für Denkmalpflege, Stadtforschung und die Diskussion über die Weiterentwicklung historischer Wohnquartiere.

Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Text zuletzt geändert am 14.11.2025

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