u.a.: Möhlenwall, Buttermarkt, Donkwall, 47906 Kempen
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ab dem 12. Jh.
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Objektanzahl: 2506
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Die Stadt Kempen befindet sich am Niederrhein im Kreis Viersen, nicht weit von der niederländischen Grenze entfernt. Der im Grundriss rund angelegte historische Stadtkern wird von den Resten der ehemaligen Stadtbefestigung umgeben und wird durch kleine Gassen mit vielen erhaltenen historischen Häusern geprägt.
Die Geschichte der Stadt reicht bis auf die Zeit um 900 zurück, als Kempen erstmals unter der Bezeichnung „Campunni“ erwähnt wurde. Eine Siedlung entwickelte sich schließlich um einen Herrenhof des Kölner Erzbischofs. Aus dem Jahr 1186 stammt die älteste und erste urkundliche Erwähnung Kempens.
Der gewachsene Ort wurde Ende des 13. Jahrhunderts befestigt und erhielt 1294 die Stadtrechte. Mit der Verleihung der Marktrechte im Jahr 1372 und der Errichtung der kurkölnischen Burg ab 1396 folgte eine wirtschaftliche Blüte, in der die Einwohnerzahl auf etwa 4200 anstieg. Mit dem 16. Jahrhundert fand diese Blütezeit ein Ende, als der Pest fast die Hälfte der Einwohner zum Opfer fielen. Auch unter dem Dreißigjährigen Krieg litt Kempen als es 1642 von hessischen Truppen besetzt wurde. 1794 wurde die Stadt, wie das gesamte linke Rheinufer, von französischen Revolutionstruppen eingenommen.
Einen wirtschaftlichen Aufschwung konnte Kempen erst wieder im 19. Jahrhundert verzeichnen. Maßgeblich dafür war, dass der Ort 1863 in die Eisenbahnstrecke von Krefeld nach Kleve einbezogen wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Rathaus des 18. Jahrhunderts sowie die katholische Pfarrkirche schwer beschädigt. Während die Pfarrkirche im Anschluss einen Wiederaufbau erfuhr, wurde das Rathaus abgerissen und 1966 durch einen Neubau ersetzt.
Im Zentrum des historischen Stadtkerns liegt die katholische Pfarrkirche St. Mariae Geburt. Dem gotischen Bau, der als Halle errichtet wurde, liegt ein Vorgängerbau aus der Zeit um 1200 zu Grunde. Von dieser romanischen Basilika hat sich heute noch der Westturm erhalten. Nach mehreren Umbauten ab 1240 erhielt die Kirche Ende des 15. Jahrhunderts ihre endgültige Gestalt, welche nach den Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg wiederhergestellt wurde. Von der bemerkenswerten historischen Ausstattung haben sich unter anderem drei reich mit Schnitzfiguren gestaltete Retabel erhalten, die in Antwerpen in Auftrag gegeben wurden und aus der Zeit von 1513 bis nach 1520 stammen.
Von der ehemaligen Stadtbefestigung mit der Stadtmauer aus dem späten 14. Jahrhundert und den ehemals vier Stadttoren bestehen heute noch einzelne Reste. Das sogenannte Kuhtor im Norden ist eine Rekonstruktion von 1895, die nach Entwürfen von Heinrich Wiethase und Heinrich Renard errichtet wurde. Im Süden befindet sich das Peterstor, dessen Rundturm aus dem Jahr 1522 stammt. Südwestlich liegt die Stadtmühle aus dem Jahr 1581, die in die Stadtbefestigung integriert war
Bei der kurkölnischen Landesburg am nordöstlichen Rand des Stadtkerns handelt es sich wie bei dem Kuhtor um eine Rekonstruktion des 19. Jahrhunderts. Ursprünglich wurde die ehemals wasserumwehrte Anlage in den Jahren 1396 bis 1400 auf Veranlassung des Erzbischofs Friedrich von Saarwerden erbaut. Nachdem die Burg 1851 bis auf die Umfassungsmauern abgebrannt war, entstand der heutige neugotische Bau nach Plänen von Karl Adolf Krüger oder Heinrich Wiethase von 1861 bis 1863.
Nahe der Burg befindet das ehemalige Franziskanerkloster, das seit 1912 das Städtische Kramer-Museum beherbergt. In dem barocken, unter Kurfürst Clemens August 1747 umgebauten Klosterkomplex des 17. Jahrhunderts wird heute die städtische Sammlung präsentiert, welche insbesondere Objekte der niederrheinischen Wohnkultur vom 16. bis zum beginnenden 20. Jahrhundert umfasst.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 01.02.2023
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Stadtplanung » Städtebauliche Denkmalpflege