Haus Kaesbach

Im Grund 79, 40474 Düsseldorf

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denkmalgeschütztes Objekt

1930–1931  

Moderne

Karl Meinhardt
(Architekt)

Walter Kaesbach

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Haus Kaesbach

Der gebürtige Mönchengladbacher Walter Kaesbach schrieb als Reformer der Düsseldorfer Kunstakademie Geschichte. Seine in Berlin und Erfurt geknüpften Kontakte zur künstlerischen Avantgarde hielt er hier lebendig, berief Künstler wie Heinrich Campendonk, Clemens Holzmeister, Heinrich de Fries, Ewald Mataré und Paul Klee als Professoren und führte neue Fächer wie Gartenbau und Bühnenkunst ein. Mit dem Entwurf seines Wohnhauses betraute er den Erfurter Architekten Karl Meinhardt. Wie der Bauakte zu entnehmen ist, empfahl der „Ausschuss zur Begutachtung künstlerischer Fragen“ dem Bauherrn nach Durchsicht der Bauzeichnungen am 16. Januar 1930 eine Überarbeitung des Projektes, dessen Fassaden und unterschiedliche Fenstergrößen zu beanstanden seien. Doch Kaesbach beharrte darauf, dass die Planungen seinem besonders ausgeprägten Verlangen nach möglichst viel Licht und Sonne entsprächen und verwies auf die künstlerischen Qualitäten des Entwurfs.

Äußerlich ein schlichter, verklinkerter Kubus mit unregelmäßiger Fensteranordnung war das Gebäude konsequent an den Bedürfnissen des Bauherrn orientiert: Neben den Wirtschaftsräumen im Untergeschoss bestand das Raumprogramm aus einer großen Diele (mit einem Fußbodenmosaik, das Campendonk zugeschrieben wird), zwei Schlafzimmern, einem Wohnzimmer und einem großen Saal, der das gesamte Obergeschoss einnahm und von zwei, insgesamt 14 Meter langen Fensterreihen belichtet wurde. Man darf annehmen, dass Kaesbach den zahlreichen illustren Besuchern aus Kunstszene und Gesellschaft in diesem Raum ausgewählte Werke seiner privaten Kunstsammlung präsentierte. Ebenso war von hier ein Blick in den weitläufigen, von Kaesbach selbst angelegten Garten möglich. Nach der Entlassung durch die Nationalsozialisten im April 1933 verkaufte der einstige Akademiedirektor das Haus, um in Hemmenhofen am Bodensee sein Glück als Gärtner zu finden.

Autor*in: Birgit Gropp
Zuletzt geändert am 22.01.2021

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