Rilkestraße 18, 32289 Rödinghausen
Legende für Merkmale
Objekt hat Auszeichnung
Objekt ist denkmalgeschützt
Objekt ist als Kulturdenkmal auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerbe verzeichnet
Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert
x zum Schließen, hier klicken
17. / 18. /19. Jh.
- keine Angabe -
- keine Angabe -
Detailsuche mit weiteren Suchkriterien
Objektanzahl: 2504
32289 Rödinghausen
Entfernung: 0.10 km
32289 Rödinghausen
Entfernung: 3.59 km
32289 Rödinghausen
Entfernung: 4.27 km
32289 Rödinghausen
Entfernung: 4.35 km
Gut Böckel ist das zweite – und mit der ersten urkundlichen Erwähnung 1350 jüngere – ehemalige Rittergut der Gemeinde Rödinghausen. Böckel, das über Jahrhunderte in zwei unabhängige Gutsbetriebe aufgeteilt war, kam erst 1969 im Zuge der kommunalen Gebietsreform zur Gemeinde Rödinghausen.
Im Vorgelände ganz im Norden der Gutsanlage befinden sich drei Scheunen- bzw. Stallungsgebäude. Während sie massiv und eingeschossig ausgeführt sind, ist die 1756 errichtete und auf der Ostseite dieses Bereiches liegende Mühle in Fachwerkbauweise gehalten.
Von diesen Wirtschaftsgebäuden gelangt man über eine steinerne Brücke zu der eigentlichen Vorburg. Die Vorburg besitzt eine hufeisenförmige, dreiflügelige Gestalt. In ihrer Mitte befindet sich die turmgeschmückte Durchfahrt, die mit einem Wappen und der Inschrift „1680“ versehen ist. Die Vorburg beherbergte Hafer- und Roggenspeicher, Lager, Wohnungen, Werkstätten und eine Scheune.
Das eigentliche Gutshaus war ursprünglich durch einen weiteren, inzwischen verfüllten, Wassergraben von der Vorburg getrennt.
Bei diesem Gutshaus handelt es sich um einen zweigeschossigen, verputzten Massivbau. Er ist an seiner Nordseite mit zwei Ecktürmen geschmückt. Der Dichter Rainer Maria Rilke lebte von Juli bis Oktober 1917 im westlichen der beiden Türme. Dieser Gebäudeteil wurde 1682 errichtet. In seiner Mitte befindet sich eine Toreinfahrt, durch die man zu dem jüngsten Gebäudeteil gelangt. Der sich hier im rechten Winkel westlich anschließende große Neubauflügel wurde in den Jahren 1884/85 errichtet.
Die über Jahrhunderte etappenweise entstandene Gutsanlage ist das steinerne Zeugnis einer feudalistischen Gesellschaftsstruktur. Während Arbeiten und Wirtschaften auf die beiden nördlichen Gebäudeensembles beschränkt waren, stand die Erweiterung aus den Jahren 1884/85 mit repräsentativer Eingangshalle und Saal ganz im Zeichen von Wohlleben und Repräsentation. Andererseits stellt das Gut eine architektonische Einheit dar, die aus den Komponenten Wirtschaftlichkeit, Verteidigungsmöglichkeit und Repräsentanz nach der Logik der Zeit folgerichtig komponiert wurde.
Autor*in: Rolf Botzet / StadtRödinghausen
Zuletzt geändert am 28.07.2008
0 Kommentare / Kommentar verfassen
Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Schlösser/Burgen/Stadtbefestigungen