Eckenbergstraße 16 b, 45307 Essen
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2019-2022
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Objektanzahl: 2575
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Der im Jahr 2022 fertiggestellte Neubau des Hauptsitzes der Unternehmensgruppe ALDI Nord in Essen-Kray symbolisiert den Wandel sowohl in der Architektur als auch in der Unternehmenskultur der ALDI Einkauf SE & Co. oHG. Der Standort des Gebäudekomplexes wurde bewusst auf dem ehemaligen Gelände des ersten Warenlagers des Konzerns gewählt, was als klares Bekenntnis des Unternehmens zu seinen historischen Wurzeln verstanden werden kann.
Verantwortlich für den architektonischen Entwurf ist das Hamburger Architekturbüro BAID, dessen siegreicher Wettbewerbsbeitrag realisiert wurde. Das Konzept BAIDs basiert auf der Gebäudekomposition eines Campus, bei der die verschiedenen Nutzungseinheiten triangelförmig um einen achtgeschossigen Hauptkörper angeordnet wurden. In der entstehenden Gebäudegeometrie ist aus der Vogelperspektive das bekannte Logo des Unternehmens in Form eines großen „A“ ablesbar.
Auf einem Grundstück von etwa 100.000 Quadratmetern entstand so ein zeitgenössisch moderner und flexibel erweiterbarer Bürokomplex, der aktuell rund 1.500 Arbeitsplätze bietet und perspektivisch auf eine Auslastung von bis zu 2.000 Mitarbeiter*innen ausgelegt ist. Bereits im Wettbewerbsentwurf war die zukünftige Erweiterbarkeit als wesentliches Merkmal vorgesehen, sodass der Campus zusammen mit dem Umbau der bestehenden Firmenzentrale sukzessive wachsen und angepasst werden kann.
Der Gebäudekomplex gliedert sich in fünf eigenständige Körper, die über die zentrale „ALDI Nord Plaza“, einem großzügigen, stützenfreier Kommunikationsraum mit filigraner Glasdachkonstruktion, erschlossen werden. Die Plaza dient nicht nur der Erschließung sämtlicher Büro- und Konferenzbereiche, sondern ist zugleich zentraler Ort für Kommunikation und Begegnung. Ergänzende Funktionen wie das Mitarbeiterrestaurant, Café & Deli sowie ein Hörsaal sind direkt an die Plaza angeschlossen. Sämtliche Verkehrswege und Zugänge verlaufen bewusst über diesen zentralen Kommunikationsbereich. Akustische Maßnahmen wie vertikale Grünwände sowie mikroperforierte Holzoberflächen verbessern die Atmosphäre und das Raumklima innerhalb der Plaza.
Das städtebauliche Entrée und visuelle Highlight bildet der markante achtgeschossige Hochbau, der zugleich den Haupteingangsbereich definiert. Der Vorplatz zur Empfangshalle wird dabei von zwei weiteren Gebäudeteilen flankiert. Innerhalb des Gebäudekomplexes stellt der Gebäudetrakt mit seinen acht Vollgeschossen einen baulichen Hochpunkt dar, während die übrigen terrassierten Gebäudeteile bis zu sechs Geschosse umfassen. Die gesamte technische Gebäudeinfrastruktur ist größtenteils in drei Untergeschossen untergebracht, wodurch die extensiv begrünten Dachflächen – mit Ausnahme des Technikgeschosses– von technischen Aufbauten weitgehend freigehalten wurden.
Konstruktiv wurde das Gebäudeensemble in Stahlbetonskelettbauweise mit einer modernen Bandfassade aus weißen Aluminiumelementen und raumhohen Fensterelementen in Dreifach-Isolierverglasung realisiert. Die gestalterische Formensprache mit charakteristisch abgerundeten Drei- und Vielecken setzt sich konsequent durch alle Gebäudeteile fort und findet sich sowohl in den Grundrissen des Empfangsbereichs, des Sportpavillons und der Kindertagesstätte als auch in einzelnen innenarchitektonischen Elementen wie Oberlichtern und Fenstern wieder.
Die Innenraumgestaltung ist von einer reduzierten Materialwahl geprägt, wobei Glas, helle Wand- und Deckenflächen sowie robuste Teppichböden in den Büroräumen und heller Terrazzoboden in der Plaza dominieren. Holzflächen und gezielt eingesetzte Einrichtungsgegenstände in der blauen Unternehmensfarbe setzen gestalterische Akzente und erhöhen die atmosphärische Qualität der Arbeits- und Aufenthaltsbereiche.
Die zeitgemäße Büro- und Campusarchitektur integriert ökologische und nachhaltige Strategien wie Photovoltaik-Anlagen, Geothermie und Elektromobilität.
Auszeichnungen:
Architekturpreis Essen 2023 (Stadt Essen, BDA), Preisträger
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 13.05.2025
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