Burger Straße 211b, 42859 Remscheid
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1928–1929
Städtisches Hochbauamt Remscheid
Ludwig Lemmer
(Beigeordneter)
Conrad Beyer
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Objektanzahl: 2504
42859 Remscheid
Entfernung: 1.97 km
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42859 Remscheid
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42853 Remscheid
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42859 Remscheid
42857 Remscheid
Das Wohnheim des städtischen Krankenhauses Remscheid bot unverheirateten Assistenzärzten ein Zuhause und hielt Schlafplätze für Ärzte im Bereitschaftsdienst bereit. Der schlichte, flach gedeckte und hell verputzte Kubus ist als Eisenbetonkonstruktion errichtet. Im ersten Obergeschoss schiebt sich ein vorkragender, aufgeständerter, von einer langen, durchgehenden Fensterreihe belichteter Rundbau in den Baukörper hinein. Die Eingangsseite des Hauses im Nordosten ist dem Krankenhaus zugewandt, dem wichtigsten Bezugspunkt der Nachwuchs- und Bereitschaftsärzte. Die räumliche Nähe stellte die schnelle Verfügbarkeit der Mediziner sicher. Kamen sie nach getanem Dienst nach Hause, konnten sie zunächst in den beiden Umkleidezimmern im Erdgeschoss ihre Kleidung wechseln, bevor sie sich in die auf drei Etagen verteilten Privaträume begaben. Mit etwa zwölf Quadratmetern hatten alle 15 Räume ungefähr die gleiche Größe, zwölf von ihnen waren zu Zweizimmerwohnungen mit Schlaf- und Wohnbereich zusammengefasst. Toiletten und die Küche waren zur gemeinschaftlichen Nutzung angelegt.
Jede der vier Hausseiten hat entsprechend der hinter ihnen gelegenen Hauptfunktionen eine unterschiedliche Erscheinung. Schmale, hochrechteckige Fenster markieren die vertikale Ausrichtung des Treppenhauses neben dem Eingangsbereich, während kleinere Fenster untergeordnete Räume wie die Sanitär-, Koffer- und Umkleideräume belichten. Die meisten Wohnräume sind nach Südwesten ausgerichtet, und so zeigt diese Fassade eine gleichmäßige Reihung von acht querrechteckigen, doppelflügeligen Fenstern. Anstelle des neunten Fensters ist der großen, eingeschnittenen Westterrasse im zweiten Obergeschoss eine Tür zugeordnet.
Die Gemeinschaftsräume erfahren in der Gestaltung des Hauses eine besondere Aufmerksamkeit. Neben dem großen, eingezogenen Balkon und der Terrasse im Nordwesten fällt vor allem der durchfensterte Rundbau auf, der zusätzlich durch einen etwas dunkler getönten Putz hervorgehoben war. In ihm befand sich der weitläufige Speisesaal, der im Bereich der Rundung mit einer Sitzgarnitur ausgestattet war – eine Einladung zum abendlichen Gespräch unter Kollegen.
Remscheids Beigeordneter, Ludwig Lemmer, versuchte mit Mitteln des Neuen Bauens sozialreformerische Ideen zu verwirklichen. Mit dem Ärztehaus beteiligt er sich an der Weiterentwicklung des Bautyps „Ledigenheim“ - einer wichtigen Bauaufgabe seiner Zeit.
Autor*in: Birgit Gropp
Zuletzt geändert am 05.10.2020
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