Kardinal-von-Galen-Platz, 48291 Telgte
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1654
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Mit der feierlichen Grundsteinlegung zur Wallfahrtskapelle durch Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen im Jahr 1654 begann in Telgte ein neues Kapitel religiöser Architektur und Wallfahrtstradition. Im Zentrum stand der Wunsch, dem bedeutenden Gnadenbild der Schmerzhaften Muttergottes einen würdigen architektonischen Rahmen zu geben – einen Ort, der geistliche Verehrung und barocke Repräsentation vereint.
Peter Jodokus Lüke entwarf in diesem Sinne in unmittelbarer Nachbarschaft zur Propsteikirche St. Clemens einen achteckigen Zentralbau, der sich durch klare barocke Formen, Symmetrie und monumentale Präsenz auszeichnet. Die Kuppel, die das Bauwerk überspannt, verleiht dem Raum eine feierlich-zentrierende Wirkung. Außen markieren acht freistehende Säulen mit korinthischen Kapitellen und hohen, zweistufigen Basen die Ecken der Kapelle und unterstreichen den sakralen Charakter des Bauwerks. Diese Gliederung erzeugt eine eindrucksvolle plastische Wirkung und stellt zugleich eine barocke Übersetzung mittelalterlicher Wallfahrtsarchitektur dar.
Im Jahr 1763 wurde die Kapelle um eine achteckige Sakristei mit Glockenturm ergänzt, die sich harmonisch in das Ensemble einfügt. Der Erweiterungsbau erweitert die Funktionalität der Kapelle und stärkt ihre Präsenz als geistliches Zentrum.
Herzstück der Wallfahrtskapelle ist das Gnadenbild der Schmerzhaften Muttergottes, das im Inneren des Zentralbaus aufbewahrt wird. Um 1370 aus Pappelholz geschnitzt, zeigt es Maria mit dem Leichnam Jesu auf ihrem Schoß – ein starkes Bild des Leidens, das Generationen von Gläubigen tief bewegt hat. Es ist nicht nur kunsthistorisch bedeutsam, sondern prägt seit Jahrhunderten die religiöse Identität Telgtes. Die jährliche Telgter Wallfahrt, die bis heute Tausende Pilger anzieht, macht die Kapelle zu einem der wichtigsten Wallfahrtsorte in Westfalen.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 26.06.2025
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Kategorien:
Architektur » Öffentliche Gebäude » Sakralbauten