Kirchplatz, 47533 Kleve
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14. Jh.
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An der Stelle einer ehemaligen romanischen Kirche wurde im 14. Jahrhundert in zwei Bauabschnitten die Stiftskirche St. Mariä Himmelfahrt in Kleve erbaut.
Als Baumeister sind Konrad von Kleve (Konrad Kovelenz, bis 1389 erwähnt), der zur gleichen Zeit an der Stiftskirche St. Viktor in Xanten baute, und anschließend ein Meister Johann (wahrscheinlich Johann Housteyn) nachgewiesen.
Im Jahr 1356 wurde der Chor geweiht und 1426 schließlich der Kirchenbau vollendet. Von 1845 bis 1869 wurden umfassende bauliche Instandsetzungen durchgeführt. 1925 wurden die Gräber der Grafen und Herzöge von Kleve vom Chor in die 1481/82 errichtete Michaelskapelle verlegt. Nach starker Kriegszerstörung in den Jahren 1944 bis 1945 mussten umfangreiche Wiederaufbauarbeiten durchgeführt werden.
Bei dem Kirchenbau handelt es sich um eine sogenannte Pseudobasilika: Das Mittelschiff ist wie bei einer klassischen Basilika höher als die Seitenschiffe, weist jedoch einen fensterlosen Obergaden auf. Der Obergaden ist hier lediglich mit vorgeblendetem Maßwerk versehen.
Die dreischiffige Kirche aus Backstein und Tuff ist von Kreuzrippen überwölbt. Das Langhaus, dem an der Nord- und Südseite je eine Vorhalle angegliedert ist, weist eine Länge von sechs Jochen auf. Daran schließt sich ein dreijochiger Hauptchor mit einem 5/8-Schluss an, der um ein Joch über die polygonal geschlossenen Nebenchöre hervorragt.
Die eindrucksvolle Westfassade wird von zwei viergeschossigen Türmen flankiert, in der Mitte befindet sich ein Doppelportal mit einem vierbahnigen Maßwerkfenster darüber und abschließend bekrönt von einem Dreiecksgiebel mit vorgeblendetem Maßwerk. Die beiden einander entsprechenden Westtürme sind mit achtseitigen Pyramidendächern aus Schiefer bedeckt und werden an den Ecken von Strebepfeilern, die bis zur Mitte des dritten Geschosses reichen, gestützt. Das Mittelschiff und der Hauptchor sind mit einem steilen Satteldach, die Seitenschiffe und die Nebenchöre mit Pultdächern bedeckt.
Der äußere Aufbau von Langhaus und Chor zeichnet sich durch eine horizontale Gliederung aus: eine umlaufende niedrige Sockelzone und ein Gesims in Höhe der Fenstersohlbänke.
Im Inneren liegen Arkaden auf Rundpfeilern; darüber ist ein schmales Gesims angebracht, das von den Dienstbündeln der Kreuzrippen im Mittelschiff durchkreuzt wird.
Durch die Gesamtlänge von neun Jochen von Chor und Langhaus ergibt sich eine starke Längswirkung. Allerdings erscheint das Langhaus im Gegensatz zum Hauptchor, der zwischen Strebepfeilern durch große dreibahnige Fenster mit Maßwerk belichtet wird, dunkler. Die Seitenschiffe werden durch dreibahnige Maßwerkfenster belichtet.
Zu den zahlreichen Ausstattungsstücken von St. Mariä Himmelfahrt gehört auch der 1513-15 entworfene geschnitzte Marienaltar von Henrik Douvermann.
Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 13.06.2023
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Architektur » Öffentliche Gebäude » Sakralbauten