Lantzscher Park, Rasenfläche hinter dem Herrenhaus

Lantzscher Park, Herrenhaus Ostfront

Lantzscher Park, Torhaus

Lantz’scher Park mit Herrenhaus, Begräbniskapelle und Torhaus

Heiligenweg / Lohauser Dorfstraße, 40474 Düsseldorf

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denkmalgeschütztes Objekt Dieses Objekt wurde umgebaut, saniert oder erweitert.

1858 / 1880 / 1974

Klassizismus
Historismus

Königlicher Hofgartendirektor Joseph Clemens Weyhe
(Parkanlage Herrenhaus 1858)
Franz Joseph Greub
(Sanierung Parkanlagen 1974)
Carl Friedrich Julius Bouché
(Parkanlage Kapelle 1880)

Stadt Düsseldorf
(Instandhaltung seit 1972)
Heinrich Balthasar Lantz
(Herrenhaus)
Familie Lantz
(Parkanlagen und Begräbniskapelle)

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Lantz’scher Park mit Herrenhaus, Begräbniskapelle und Torhaus

Der Lantz’sche Park liegt im Düsseldorfer Stadtteil Lohausen und umfasst eine Fläche von etwa 14,5 Hektar. In dem unter landschaftsarchitektonischen Aspekten angelegten Park finden sich zudem drei Bauwerke, die einer besonderen Erwähnung bedürfen: das Herrenhaus (1805/06.), die Kapelle (1879) und das Torhaus (19. Jh.).

Auf dem Gelände des heutigen Lantz’schen Parks wird 1235 ein wasserumwehrter Rittersitz urkundlich erwähnt. Die Besitzer waren die Herren von Calcum zu Lohausen. Fast 600 Jahre später waren die Herren von Calcum gezwungen, das Gut zu veräußern. Käufer war der damalige Stadtverordnete, Munizipalrat und Kolonialhändler Heinrich Balthasar Lantz, nach dem der Park heute noch benannt ist.

Die Familie Lantz ließ zwischen 1805 und 1806 anstelle des bestehenden Rittersitzes ein klassizistisches Herrenhaus errichten. Dieses präsentiert sich heute als weiße, zweigeschossige, klassizistische Villa mit einer einheitlichen jedoch sehr schmuckreichen Fassade. Schmale Wandvorlagen teilen die Fassade in mehrere Abschnitte auf. Unter den Fenstern bzw. im Obergeschoss auch zwischen den Fenstern setzen gekreuzt verlaufende Linien deutliche Akzente. Ober- und Untergeschoss werden dabei durch ein umlaufendes, verkröpftes Gesimsband getrennt. 1858 folgte der Umbau der Gartenanlage durch Joseph Clemens Weyhe (1807 - 1871) zu einem englischen Landschaftsgarten. Großzügige Rasenflächen wurden ergänzt durch kleinere Baumgruppen, einem kleinen Rondell und einem neu angelegten Aussichtshügel am Stockumer Tor.

Nach dem Tod von Mathilde Lantz, die bereits im Alter von 44 Jahren verstarb, ließ die Familie 1879 eine historistische Begräbniskapelle errichten. Die Begräbniskapelle der Mathilde Lantz mischt Stilelemente der Neugotik, Romanik und der byzantinischen Architektur mit verschiedensten Werkstoffen, darunter Mosaik, Marmor, Stuck und Glasmalerei. Von außen zeigt die Kapelle eine einfache gotische Gliederung durch dezente Strebepfeiler und eine Blendarkade. Kombiniert werden diese gotischen Elemente mit neoromanischen rundbogigen Fenstern, die dennoch mit zweibahnigem Maßwerk geschmückt sind. Der Eingang zur Kapelle besteht aus einem Stufenportal mit drei von Säulen getragenen Archivolten unter einem Spitzgiebel. Auf der Eingangsseite belichtet ein bunt verglastes Rosettenfenster den Innenraum. Die Begräbniskapelle liegt im Waldgebiet „Lohauser Büschchen“. Dieser Gartenteil wurde von Carl Friedrich Julius Bouché 1880 im historistischen Stil umgebaut. Vor der Kapelle wurde ein Linden-Rondell angelegt und hinter der Kapelle führte eine Linden-Allee neben geschwungenen Wegen zu einem kleinen Aussichtshügelchen.

Das aus den Anfängen des 19. Jahrhunderts stammende Torhaus ist ein einfacher zweigeschossiger Backsteinbau unter einem Krüppelwalmdach. Kleine, in die Fassade eingestellte Fenster belichten den Innenraum. Die Fassade wird durch ein verkröpftes Gesimsband gegliedert.

Der Lantz’sche Park wurde im zweiten Weltkrieg stark beschädigt und ein Großteil des Baumbestandes wurde durch die Nutzung als Brennholz dezimiert. Die letzte Erbin des Besitzes, Benedikta Dyckman, veräußerte das gesamte Areal des Lantz’schen Parks 1972 an die Stadt Düsseldorf unter der Prämisse, dass die Stadt für die nächsten 100 Jahre für den Erhalt des Parks sorgen und ihn der Öffentlichkeit zugänglich machen solle. Seit 1978 ist der Park geöffnet, in der Kapelle finden regelmäßig Gottesdienste statt und der Park wird gegenwärtig als Freiluft-Ausstellungsort genutzt. Im ganzen Park verteilt finden sich viele Skulpturen.

Nach dem Kauf des Lantz’schen Parks durch die Stadt Düsseldorf wurden einige kleinere Gebäude an der Lohauser Dorfstraße abgerissen und Neubauten errichtet. Rund um den Park entstanden Sportstätten und Kleingärten. Die Autobahn A 44 wurde in der Nähe gebaut und ein ehemaliger Küchengarten in einen Kinderspielplatz umgewandelt. Die Lindenallee hinter der Begräbniskapelle wurde erneuert und einige umfassende baumpflegerische Maßnahmen wurden durchgeführt (ab 1974). Die Leitung übernahm hierbei der Landschaftsarchitekt Franz Joseph Greub (1930-80), der mit Hilfe von archäologischen Bodenmessungen, Wegeprofilen und der Überprüfung historischer Unterlagen ein an die Pläne Weyhes und Bouchés angepasstes Konzept verfolgte.
Der Pfingststurm Ela am 09. Juni 2014 verursachte auch im Lantz’schen Park schwere Schäden, wodurch über 90 Bäume des historischen Bestandes verloren gingen.

Seit 1982 ist der wiederaufgebaute Lantz’sche Park als gärtnerisches Kulturgut geschützt.

Autor*in: Redaktion baukunst-nrw
Zuletzt geändert am 03.04.2017

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