Eckansicht Bonner Straße/Keltenstraße, Ärztehaus Sontag und Schmitz

Ärztehaus Sontag und Schmitz

Bonner Straße 42–44, 50389 Wesseling

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denkmalgeschütztes Objekt

1930–1931

Moderne

Peter Weyer
(Architekt)

Dr. A. Sontag
(Nr. 42)
Dr. Karl Schmitz
(Nr. 44)

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Ärztehaus Sontag und Schmitz

Das unmittelbar südlich von Köln am linken Rheinufer gelegene Wesseling hatte zur Erbauungszeit des Hauses an der Bonner Straße 42 bis 44 eine starke industrielle Dynamik. Für den Standort von Werken der Chemie und Petrochemie spielten der Hafen und die Berufsschifffahrt eine große Rolle. Auch der Fahrgastverkehr befand sich im Aufschwung. Nachdem 1931 das weiße Haus mit den gestaffelt zurückspringenden Stockwerken und dem runden Aufbau, der wie eine Kommandobrücke anmutet, fertiggestellt war, fand der Volksmund dafür den Namen „Wesselinger Schiff“. Die Assoziation leuchtet nicht nur vor dem Hintergrund der Ortsgeschichte ein, sondern auch wegen der charakteristischen Anleihen an die Schiffsarchitektur, die im Neuen Bauen en vogue waren. Bestärkt werden diese Merkmale durch die Lage des auf die Ecke von Bonner Straße und Keltenstraße ausgerichteten Baukörpers; er scheint dynamisch auf die nahegelegenen Rheinauen zuzusteuern.

Das flach gedeckte Doppelhaus wurde für den Tierarzt Dr. A. Sontag und den praktischen Arzt Dr. Karl Schmitz erbaut. Die auf die Straßenecke weisende Haushälfte nahm Praxis und Privatwohnung des praktischen Arztes auf, während der Tierarzt Wohnräume ohne Praxis in der anderen Haushälfte hatte. Die Erscheinung des weiß verputzten Gebäudes wird durch den repräsentativen Eingangseckbau bestimmt. Über dem Eingang wird das großflächige Fenster des Vestibüls sichtbar, das zur Straßenecke rund vortritt. Seitlich wird es von den Aufbauten des ersten Obergeschosses mit übereck geführten Fenstern eingefasst. Zwei rechteckige, an Schiffsschornsteine erinnernde Aufsätze links und rechts der Rotunde setzen einen kleinen vertikalen Akzent. Das zweite Obergeschoss tritt nochmals weiter hinter das erste zurück.

Der Baubeschreibung zufolge sind die Wände in Zement-Schwemmstein errichtet, die Decken als Massivbetondecken nach dem „System Galke“. Wie bei der äußeren Gestaltung wird auch im Inneren auf jegliche Zierformen verzichtet. Der Innenausbau war mit Holzfußböden und weißem Innenanstrich einfach, aber solide. Der Grundriss mit seinem bürgerlichen Raumprogramm ist formal jedoch durchaus extravagant: Die Räume von Nr. 44 sind in Keller-, Erd- und erstem Obergeschoss so um die zentrale Rotunde angelegt, dass jeder Raum asymmetrisch ist und die jeweils nach innen weisende Wand ein Kreissegment der Rotunde darstellt. In Haus Nr. 42 findet sich ebenfalls ein gefangenes Vestibül; dieses greift als langgezogenes Achteck die Form der Eingangsfront von Nr. 44 wieder auf und vervollständigt sie. Während die weiße äußere Hülle, die Abwesenheit von Schmuckformen und die Schiffsmotivik auf das Neue Bauen verweisen, klingt in der zentrierten Ausrichtung und symmetrischen Komposition des Eingangsbereichs sowie in der spielerischen Verwendung geometrischer Formen das Art Déco durch.

Autor*in: Birgit Gropp
Zuletzt geändert am 06.10.2020

Objektkommentare

1 Kommentar / Kommentar verfassen

Hans Schmidt schrieb am 26.02.2023 um 14:11
Ausgezeichneter Artikel, auch die Einordnung Neues Bauen mit Anklang zu Art Deco ist gut begründet. Leider habe ich zu dem Architekten Peter Weyer sogut wie nichts gefunden...

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Kategorien:
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